WHO-Initiative für Corona-Impfstoff hat 64 reiche Länder an Bord
Das Wichtigste in Kürze
- Die Weltgesundheitsorganisation hat die sogenannte Covax-Initiative gestartet.
- Ziel ist die Verteilung eines Corona-Impfstoffes für alle Bedürftigen in allen Ländern.
- Bisher unterstützen 64 wohlhabende Länder das Vorhaben.
64 Länder mit hohem Einkommen haben sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verpflichtet, die gerechte Verteilung eines Corona-Impfstoffs weltweit finanziell zu unterstützen. Darunter sind Deutschland, Grossbritannien Frankreich und viele andere europäische Länder, nicht aber die USA. Die Unterschrift von 38 weiteren Regierungen werde in den nächsten Tagen erwartet, berichtete die WHO am Montag in Genf.
Auch China beteiligt sich bislang nicht an der sogenannten Covax-Initiative der WHO. Es gebe aber permanent Gespräche mit allen Regierungen der Welt, sagte der Chef der Impfallianz Gavi, Seth Berkley.
Diese 64 Länder sichern sich auf der einen Seite Zugang zu neun Impfstoffkandidaten, die von Covax unterstützt werden. Einige haben sich unabhängig davon auch über Vorverträge mit einzelnen Firmen Impfdosen gesichert, darunter auch Deutschland. Auf der anderen Seite verpflichten sie sich 92 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen beim Einkauf von Impfdosen zu helfen.
Die Weltgesundheitsorganisation hat das Ziel, bis Ende 2021 zwei Milliarden Dosen eines Impfstoffs bereitzustellen. Voraussetzung ist, dass ein effizienter Impfstoff schnellstens gefunden und behördlich genehmigt wird. Sie geht davon aus, dass zwei Impfdosen pro Person nötig sind.
Weltgesundheitsorganisation will Impfstoff für Alle
Covax ist eine Zusammenarbeit von Regierungen und Pharmaunternehmen. Damit soll einerseits die Erforschung von Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19 beschleunigt werden. Gleichzeitig soll Covax sicherstellen, dass ein geprüfter Impfstoff als Erstes die Menschen erreicht, die ihn am dringendsten brauchen. Und zwar in allen Ländern, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Regierungen.
Dazu gehören etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsdienste und Patienten mit Vorerkrankungen, bei denen eine Infektion sehr gefährlich wäre.
Für Covax wurden nach WHO-Angaben bislang drei Milliarden Dollar bereitgestellt. Nötig seien aber 38 Milliarden Dollar, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag sagte.