Neue EU-Zuschüsse stehen für Forschende in der Schweiz offen
Schweizer Forscher können sich auf neue Ausschreibungen des EU-Forschungsprogramms Horizon Europe bewerben.
Forscherinnen und Forscher in der Schweiz können sich ab Mittwoch auf neue Ausschreibungen des EU-Forschungsprogramms Horizon Europe bewerben. Dieser Entscheid der Europäischen Kommission ist im Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU für neue und aktualisierte bilaterale Abkommen erfolgt.
Konkret erhalten Forschende in der Schweiz Zugang zum ERC Proof of Concept Grants. Dies teilte der Europäische Forschungsrat (ERC) am Dienstag mit. Es sei eine einmalige Chance, um das kommerzielle oder soziale Potenzial für wegweisende Arbeiten freizuschalten, schrieb das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in einem Post.
Ein Zeichen von Goodwill
Dieser Entscheid sei ein «klares Zeichen» der Europäischen Kommission für «Goodwill» im Verhandlungsprozess und er gehe über das hinaus, wozu sich die Kommission in der gemeinsamen Verständigung verpflichtet habe, schrieb der ERC. Bereits im Juli wurden drei Ausschreibungen auch für Forschende in der Schweiz geöffnet.
Auch damals war die Rede von «Goodwill» vonseiten der Kommission. Weiterhin gelte, dass die Vereinbarungen über allfällige Zuschüsse aber nur dann unterzeichnet werden könnten, wenn das Assoziierungsabkommen zwischen der Schweiz und der EU zu diesem Zeitpunkt gelte.
Die Vorgeschichte
Die Diskussion um die Schweizer Teilnahme bei EU-Forschungsprogramm hat eine längere Vorgeschichte. Nach dem Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU im Frühling 2021 stufte Brüssel die Schweiz zunächst als nichtassoziiertes Drittland ein.
Erst seit dem Mai des laufenden Jahrs können sich Forschende in der Schweiz wieder auf gewisse ERC Zuschüsse von Horizon Europe bewerben. Konkret wird die Schweiz mit der Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen dem Bundesrat und der EU-Kommission im März 2024 für Zuschüsse wieder wie ein assoziiertes Drittland behandelt.