EU-Kommission will Verfügbarkeit von Düngemitteln sichern
Erdgas ist bei der Produktion von Düngemitteln enorm wichtig. Nun will die EU-Kommission die Landwirtschaft mit einigen Massnahmen unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die hohen Gaspreise drücken auch die Kosten für Düngemittel in die Höhe.
- Nun will die EU-Kommission den Zugang zu Gas für die Landwirtschaft priorisieren.
Weil die hohen Gaspreise sich auch auf die Herstellung von Düngemitteln auswirken, hat die EU-Kommission Vorschläge zur Verfügbarkeit von Düngern gemacht.
Mitgliedstaaten könnten etwa «im Fall von Gas-Rationierungen» den Herstellern von Düngemitteln Priorität beim Zugang zu Gas einräumen, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Zudem könnten Erlöse aus abgeschöpften übermässigen Gewinnen von Stromerzeugern unter bestimmten Bedingungen zur Unterstützung von Landwirten und Düngemittel-Herstellern verwendet werden.
Da bei der Herstellung von Minderaldünger Erdgas sowohl als Rohstoff als auch Energiequelle verwendet wird, wirken sich die Preissteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs hier besonders stark aus. Nach Angaben der Kommission reduzierten die Hersteller ihre Produktion. Im September verteuerte sich Stickstoffdünger so im Jahresvergleich um 149 Prozent, erklärte die Brüsseler Behörde.
Durch den Ukraine-Krieg brachen der EU wichtige Handelspartner weg. Viele Mitgliedstaaten bezogen Dünger aus der Ukraine, Russland und Belarus. Die Kommission habe Kontakt zu «alternativen Düngemittel-Lieferanten» aufgenommen, um Lieferungen aus Russland und Belarus zu ersetzen.
Als weitere Massnahme zur Verbesserung der Lage schlug sie vor, Mineraldünger «wann immer möglich» durch organische Dünger zu ersetzen. Dies reduziere die Abhängigkeit der EU von Gas und zugleich den CO2-Fussabdruck der Branche.