Ex-Kanzler Sebastian Kurz bereit zu Koalition mit der FPÖ

Die Ösi-Regierung aus ÖVP und FPÖ ist zerbrochen. Trotzdem würde es Sebastian Kurz noch einmal wagen.

Sebastian Kurz wurde als Bundeskanzler von Österreich abgesetzt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Kurz wurde samt Kabinett abgesägt – Im September gibts in Österreich Neuwahlen.
  • Kurz kann sich danach durchaus eine Neuauflage der ÖVP-FPÖ-Koalition vorstellen.

Österreichs früherer Bundeskanzler Sebastian Kurz kann sich nach der Neuwahl im September eine Neuauflage der Koalition mit der FPÖ vorstellen. Der ÖVP-Politiker formulierte dafür am Dienstag in einem Interview mit dem ORF-Fernsehen mehrere Bedingungen.

Der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz nimmt an einer Pressekonferenz teil. - Keystone

Bedingung dafür sei, dass die FPÖ nicht mehr das Innenressort bekommen solle. Und dass der frühere Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) keinen Regierungsposten bekleiden dürfe, so Sebastian Kurz. «Eigentlich bin ich der Meinung, dass Herbert Kickl keinen Platz in einer Regierung haben sollte», sagte der ÖVP-Politiker.

Österreich wählt neues Parlament

Österreich wählt am 29. September ein neues Parlament. In Umfragen liegt die ÖVP derzeit klar vor den Sozialdemokraten (SPÖ). Die FPÖ kommt derzeit auf Platz drei.

Grund für die Neuwahl ist, dass die Koalition wegen des Skandalvideos über den früheren FPÖ-Chef und Vizekanzler Strache zerbrochen war. Das heimlich in Ibiza aufgenommen Video zeigt, wie Strache einer vermeintlichen russischen Investorin offenbar Staatsaufträge in Aussicht stellen.

Heinz-Christian Strache neben der vermeintlichen Russen-Oligarchin 2017 auf Ibiza. Es ist ein Ausschnitt aus dem Video, das die Regierungskrise in Österreich auslöste. - Der Spiegel/SZ

Im Austausch für Wahlkampfhilfe. Kurz hatte seinem damaligen Innenminister Kickl vorgeworfen, im Umgang mit dem Ibiza-Video nicht die nötige Sensibilität zu zeigen.