Fünf Jahre Gezi-Proteste: Hohe Sicherheitsvorkehrungen in Istanbul

Die Türkei bereitet sich auf den fünften Jahrestag der regierungskritischen Gezi-Proteste vor. Ab Donnerstagnachmittag sperrt die Polizei zahlreiche Strassen rund ums Zentrum Istanbuls ab.

Vor Jahren wollten Aktivisten in Istanbul ein Bauprojekt verhindern. Sie besetzten den Gezi-Park. Es war der Beginn landesweiter Demonstrationen gegen Erdogan. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die türkische Regierung macht sich auf den fünften Jahrestag der Gezi-Proteste gefasst.
  • Sicherheitskräfte wollen ab Donnerstagnachmittag einige Strassen im Zentrum von Istanbul absperren.

Angesichts des fünften Jahrestags der regierungskritischen Gezi-Proteste in der Türkei hat die Istanbuler Polizei hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Grünflächen im zentralen Gezi-Park waren mit Gittern abgesperrt, wie am Donnerstag auf Bildern zu sehen war. Die staatliche Nachrichtenagentur meldete zudem, ein Wasserwerfer stehe bereit. Die Polizei teilte nach Angaben der Zeitung «Hürriyet» mit, zahlreiche Strassen rund um den zentralen Taksim-Platz seien ab Donnerstagnachmittag abgesperrt.

Aktivisten hatten für den Abend unter dem Motto: «Die Dunkelheit vergeht, Gezi bleibt» zu einem Gedenken im Gezi-Park aufgerufen.

Die Gezi-Proteste begannen Ende Mai 2013 mit einem friedlichen Protest gegen die Abholzung von Bäumen. Die Lage eskalierte, als die Polizei das Protestcamp mit Gewalt räumte. Die Demonstration weitete sich aus zu einem landesweiten Protest gegen die islamisch-konservative AKP-Regierung und den damaligen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Sieben Demonstranten starben bei den Protesten. Das jüngste Opfer war der Teenager Berkin Elvan. Er wurde von einer Tränengaskartusche am Kopf getroffen und starb im März 2014 nacht monatelangem Koma im Alter von 15 Jahren.