Hauptverdächtiger gesteht Medien zufolge Messerattacke von Paris

Gestern kam es vor dem früheren Sitz von «Charlie Hebdo» in Paris zu einem Messerangriff. Nun hat der Hauptverdächtige Berichten zufolge die Tat gestanden.

Polizisten nehmen einen mutmaßlich Verdächtigen nach der Messerattacke in Paris fest. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Messerattacke in Paris wurden gestern zwei Menschen verletzt.
  • Der Hauptverdächtige soll Berichten zufolge die Tat gestanden haben.
  • Es deutet vieles auf einen politisch motivierten Hintergrund hin.

Der Hauptverdächtige hat Berichten zufolge die Messerattacke von Paris gestanden. Der 18-Jährige habe dabei auch die von dem Satiremagazin «Charlie Hebdo» veröffentlichten Mohammed-Karikaturen erwähnt, berichteten französische Medien am Samstag übereinstimmend.

Vor einigen Jahren war der 18-Jährige als unbegleiteter Minderjähriger nach Frankreich gekommen. Berichten zufolge soll er in Pakistan geboren worden sein.

Die Attacke geschah in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume von «Charlie Hebdo». Beide Opfer seien schwer im Gesicht verletzt worden.

Einsatzkräfte der Feuerwehr schieben eine Trage mit einem Verletzten. - dpa

«Der Angriff war unglaublich gewalttätig», sagte einer der Chefs der Produktionsfirma, Luc Hermann, dem Sender Franceinfo. «Es gab eine echte Bereitschaft zum Töten.» Die beiden wurden am Freitag operiert. Inzwischen liegen sie in zwei verschiedenen Krankenhäusern.

Die Opfer hatten gerade eine Raucherpause gemacht, als der Angreifer sie attackierte. «Ich hörte Schreie. Zuerst dachte ich, es wäre ein Mädchen, das spielt», sagte ein Cutter namens Fabien der Zeitung «Le Parisien».

In die Metro geflüchtet

Der Angreifer soll dann in die Metro geflüchtet sein. Kurz später wurde er ganz in der Nähe festgenommen, vor der Oper am Platz der Bastille. Ein zweiter Verdächtiger ist inzwischen wieder auf freien Fuss – bei ihm soll sich um einen Zeugen handeln. Weitere Verdächtige sind noch in Polizeigewahrsam.

Die Pariser Polizei steht in der Kritik. Dies, weil es rund um die ehemaligen Redaktionsräume von «Charlie Hebdo» keine besonderen Schutzmassnahmen gab.

Innenminister Gerald Darmanin (r) will nun symbolische Orte in Frankreich besser schützen. - Keystone

Innenminister Darmanin kündigte an, dass andere symbolische Orte in Frankreich nun besser geschützt werden sollen. Dazu zählt der Konzertsaal Bataclan, der im Herbst 2015 ebenfalls Ziel eines Angriffs war.

Prozess der Terrorserie im Januar 2015 läuft

In Paris läuft seit Anfang Dezember der Prozess gegen mutmassliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015. Damals wurden über mehrere Tage insgesamt 17 Menschen getötet. Alles begann mit einer mörderischen Attacke auf die Redaktion von «Charlie Hebdo». Sie ist danach an einen geheimen Ort umgezogen.