Mercedes-Benz plant E-Transporter-Werk in Polen
In Polen will Mercedes-Benz seine erste E-Transporterfabrik errichten. Es handelt sich dabei um eine Milliardeninvestition.
Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes-Benz will im polnischen Jawor eine Fabrik für elektrische Transporter bauen.
- Der US-Elektroautobauer Rivian beteiligt sich an dem Projekt vorerst doch nicht.
Mercedes-Benz will in Polen eine Fabrik für elektrische Transporter errichten. Der Leiter von Mercedes-Benz Vans, Mathias Geisen, sagte laut Mitteilung vom Montag: «Während wir in allen unseren bestehenden Werken flexibel Vans mit Verbrennungs- und mit Elektroantrieb auf einer Linie fertigen, werden wir in Jawor unser weltweit erstes reines Elektrowerk aufbauen.»
Aus der geplanten Kooperation mit dem US-Elektroautobauer Rivian wird jedoch vorerst nichts. Laut Pressekonferenz zusammen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki will Mercedes mehr als eine Milliarde Euro in das Werk investieren.
Dieses soll ganz auf die kommende Generation rein elektrisch angetriebener, grosser Vans ausgerichtet sein, die auf einer neuen Architektur aufbauen. Zum geplanten Produktionsvolumen machte das Unternehmen keine Angaben.
US-Unternehmen Rivian nicht dabei
Unterdessen legte der Elektroautobauer Rivian seine im September bekanntgegebenen Überlegungen für eine gemeinsame Transporterproduktion mit Mercedes-Benz auf Eis. Wie beide Seiten mitteilten, zieht das US-Unternehmen andere Projekte vor.
Mercedes und Rivian hatten sich vorgenommen, in wenigen Jahren ausschliesslich rein elektrische Transporter beider Unternehmen in einer Fabrik zu produzieren. Mercedes sprach damals von «signifikanten Kostenvorteilen». Als Standort wäre Jawor vorgesehen gewesen. Allerdings trieben die Stuttgarter laut einer Sprecherin die Pläne für eine reine E-Transporter-Fabrik auch unabhängig von möglichen Partnerschaften voran.
Polen freut sich über Werk von Mercedes-Benz
Morawiecki freute sich über die geplanten Investitionen. Das Vertrauen sei ein klares Zeichen dafür, wie Polen seine Industrie entwickle und versuche, gute Standortbedingungen zu schaffen.
Die Entscheidung für Jawor hänge aber unter anderem noch von der Gewährung von Beihilfen ab, hiess es. In der Kreisstadt etwa 50 Kilometer westlich von Breslau unterhält der Autobauer seit 2017 ein Motorenwerk. Dort sind mehr als 800 Menschen beschäftigt.
Nach Angaben des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Technologie sollen durch die Investition mehr als 2500 Arbeitsplätze geschaffen werden. In einem Tweet des Ministeriums war sogar davon die Rede, dass Mercedes 1,3 Milliarden Euro in Jawor investieren werde.