Österreichs Vize-Kanzler verteidigt Maskenpflicht
Österreichs Vize-Bundeskanzler Werner Kogler hat die Pflicht zum Tragen von Atemschutzmasken wegen der Coronavirus-Pandemie in seinem Land verteidigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Kogler: Ausbreitungsgeschwindigkeit noch nicht ausreichend reduziert.
Zwar wiesen «immer mehr Befunde und Expertisen» darauf hin, dass die Masken nicht ihren Träger vor einer Virusinfektion schützen könnten, wohl aber dessen Mitmenschen, sagte der Grünen-Politiker der Zeitung «Welt» (Mittwochsausgabe).
Kogler betonte, bei der Maskenpflicht handele es sich lediglich um eine «zusätzliche Massnahme» im Kampf gegen das Coronavirus. «Alle anderen wichtigen Regeln - wie das Einhalten des Mindestabstands und der Hygieneregeln - bleiben selbstverständlich aufrecht», sagte er mit Blick auf die bevorstehende Lockerung der restriktiven Corona-Massnahmen in Österreich. Die Masken sollten vor allem im öffentlichen Verkehr, in Supermärkten und in jenen Geschäften, die nach Ostern wieder öffnen dürften, getragen werden.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte am Montag eine schrittweise Lockerung der wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Einschränkungen nach Ostern angekündigt. So sollen zunächst kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte wiedereröffnet werden. Die Ausgangsbeschränkungen bleiben jedoch bis Ende April in Kraft.
Auf die Frage, ob die wirtschaftlichen und politischen Folgen der Virusbekämpfung gefährlicher werden könnten als das Coronavirus selbst sagte Kogler, dies sei eine «Frage der Abwägung». Das oberste Ziel sei es, «möglichst viele Menschenleben zu retten». Es dürfe nicht dazu kommen, dass unsere Gesundheitseinrichtungen und insbesondere die Intensivmedizin kollabieren und Ärzte auswählen müssten, wer beatmet werde und wer nicht. «Wir haben die Ausbreitungsgeschwindigkeit durch zahlreiche Massnahmen radikal reduziert, aber noch nicht ausreichend», betonte Kogler.
In Österreich wurden laut der Johns-Hopkins-Universität mehr als 12.600 Coronavirus-Infektionen nachgewiesen, 243 Menschen starben.