Politische Unruhen sind laut Analyse wachsendes Risiko für Firmen

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Deutschland,

Die Welt ist nach einer Analyse der Allianz 2024 noch einmal unruhiger geworden.

Schäden im französischen in Aubervilliers nach den Krawallen infolge von Polizeigewalt. Foto: Michel Euler/AP/dpa
Schäden im französischen in Aubervilliers nach den Krawallen infolge von Polizeigewalt. Foto: Michel Euler/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Michel Euler

Die mit der unsicheren Weltlage einhergehende Zunahme von Protesten und politischer Unruhe entwickelt sich nach der Analyse zum wachsenden Risiko für Unternehmen. Mit Ausnahme Lateinamerikas hat demnach die Zahl der Demonstrationen und Proteste 2024 in allen Weltregionen zugenommen, wie der zum Münchner Dax-Konzern gehörende Unternehmensversicherer Allianz Commercial in der neuen Ausgabe seines alljährlichen Berichts schreibt. In den am stärksten betroffenen 20 Ländern gab es demnach über 80'000 Fälle des Protests, an der Spitze Indien mit über 20'000.

Dabei mitgezählt sind Kundgebungen und politische Meinungsäusserungen aller Art: friedliche und gewalttätige Demonstrationen, Streiks und andere Formen des Protests wie die Strassenblockaden von Klimaschützerinnen und Klimaschützern. Hinter dem Spitzenreiter Indien lagen die USA, Frankreich, Pakistan und Mexiko.

«Die zunehmende Unsicherheit und Frustration spiegelt sich im rasanten Zuwachs an Protesten oder Aufständen wider», kommentierte Srdjan Todorovic, der Fachmann der Allianz Commercial für politische Gewalt. Proteste gegen Regierungen machen demnach zahlenmässig nur einen vergleichsweise geringen Anteil aller Kundgebungen aus, können aber oft monatelang andauern. Die andauernden Proteste der Oppositionsbewegungen in der Türkei und Serbien gegen die dortigen Regierungen sind in die Auswertung noch nicht vollständig eingeflossen.

Wachsende Bedrohung durch Terrorismus in Europa

In manchen Ländern sind die von politischer Unruhe, Ausschreitungen und Streiks verursachten wirtschaftlichen Folgekosten dem Versicherer zufolge höher als die von Naturkatastrophen verursachten Schäden.

In Europa sehen die Fachleute von Allianz Commercial vor allem eine wachsende Bedrohung durch Terrorismus: 67 Anschläge im vergangenen Jahr seien in etwa doppelt so viele wie im Vorjahr, schreiben die Autorinnen und Autoren des Berichts unter Berufung auf Zahlen der australischen Forschungseinrichtung «Vision of Humanity». Eine wachsende Sorge ist nach Einschätzung der Allianz die Bedrohung Europas durch islamistische Anschläge. Doch auch die Gewalt durch Rechts- und Linksextremisten hat demnach in mehreren Ländern zugenommen.

Abgesehen davon erwartet die Allianz in Europa einen weiteren Anstieg von Sabotageversuchen gegen Infrastruktur und Unternehmen, vor allem von Seiten Russlands, Nordkoreas und des Iran.

Kommentare

User #2541 (nicht angemeldet)

Was für eine überraschende Analyse. Wie lange muss man dafür an der Uni studieren?

User #3350 (nicht angemeldet)

Vielleicht sollte die Wirtschaft etwas weniger auf Kapitalismus und Ausbeute setzen? Auf Eigenverantwortung? Ich denke nicht, dass Terrorismus von extern das grösste Problem ist. Eher sehe ich in Europa eine interne Revolution

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