Prinz Andrew tritt von seinen royalen Pflichten zurück
In der Epstein-Affäre hat Prinz Andrew viel Kritik einstecken müssen. Nun zieht er Konsequenzen und tritt bis auf weiteres von seinen royalen Pflichten zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Prinz Andrew tritt bis auf weiteres von seinen royalen Pflichten zurück.
- Im Zuge der Epstein-Affäre geriet der britische Royal immer mehr unter Druck.
- Die Queen lächelte die Probleme ihres Sohnes bei einem Auftritt wenige Stunden später weg.
Der britische Prinz Andrew (59) nimmt wegen seiner Verwicklung in den Epstein-Skandal vorerst keine offiziellen Aufgaben für die britische Königsfamilie mehr wahr. Das teilte der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. am Mittwochabend mit.
Ihm sei klar geworden, «dass die Umstände meiner früheren Verbindung zu Jeffrey Epstein zu einer enormen Störung geworden sind für die Arbeit meiner Familie und die wertvolle Arbeit in den Organisationen und Vereinen, die ich mit Stolz unterstützt habe», schrieb Andrew.
Er habe daher die Queen gebeten, «auf absehbare Zeit» von seinen Aufgaben zurücktreten zu dürfen. Die Königin habe ihm das gewährt.
Queen lässt sich nichts anmerken
Queen Elizabeth (93) selbst machte am selben Abend, nur wenige Stunden nachdem das offizielle Statement veröffentlicht wurde, gute Miene zum bösen Spiel.
Bei einem offiziellen Auftritt lächelte sie. Das royale Oberhaupt übergab Sir David Attenborough einen Award für seine Dokumentation «Der blaue Planet II».
Unternehmen distanzieren sich von Prinz
Zuvor wurde es für Prinz Andrew immer einsamer, viele Unternehmen kündigten die Zusammenarbeit mit dem Prinzen auf.
Der britische Telekommunikationsriese BT will ein Bildungsprojekt unter der Schirmherrschaft von Prinz Andrew nicht länger unterstützen.
«Im Lichte aktueller Entwicklungen überprüfen wir unsere Beziehung mit der Organisation und hoffen, dass wir in Zukunft mit ihnen zusammenarbeiten können, sollte es eine Veränderung in der Schirmherrschaft geben», teilte British Telecommunications am Mittwoch mit.
Belastende Fotos
Der Royal,der schon länger wegen seiner Freundschaft mit Epstein in der Kritik steht, geriet in den vergangenen Tagen immer weiter unter Druck.
Epstein, der sich Anfang August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen hatte, war wegen sexuellem Missbrauchs Minderjähriger angeklagt. Er soll seine Opfer auch zur Prostitution gezwungen haben. Eines der Opfer behauptet, mehrmals zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Der Royal bestreitet das.
In einem BBC-Interview am vergangenen Wochenende hatte Andrew versucht, sich zu rechtfertigen, geriet aber stattdessen noch stärker in die Kritik. Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit weckte unter anderem ein Brief seines ehemaligen Privatsekretärs an die Tageszeitung «Times».
Darin heisst es, Andrew habe Epstein Anfang der 1990er Jahre kennengelernt. Der Prinz hatte der BBC aber gesagt, er habe Epstein erstmals 1999 getroffen.