Prozess in Avignon: Vergewaltiger eckt mit schlimmer Aussage an

Der Vergewaltigungsprozess in Avignon geht in die nächste Runde. Der mutmassliche Täter hat die Tat gestanden.

Gisèle Pélicot wurde von ihrem eigenen Mann hundertfach betäubt und missbraucht. Vor Gericht sagte sie offen aus - um den Taten ein Gesicht zu geben, wie sie sagt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich betäubte ein Mann seine Frau über Jahre und liess sie vergewaltigen.
  • Nun hat er seine Taten überraschend vor Gericht bestätigt.
  • Pélicot sagte, er sei «ein Vergewaltiger, wie alle, die hier im Saal sind».

Ein schockierender Fall erschüttert Frankreich. Ein 71-jähriger Mann gestand vor Gericht, seine Frau jahrelang betäubt und vergewaltigt zu haben. «Ich bin ein Vergewaltiger, wie alle in diesem Saal», erklärte er.

Gisele Pelicot - Keystone

Die Taten des Angeklagten sind unfassbar grausam. Er betäubte seine Ehefrau regelmässig und liess Fremde sie missbrauchen. Das Opfer spricht von «barbarischen Szenen», wie die keystone-SDA berichtet.

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf das dunkle Thema häuslicher Gewalt. Experten schätzen, dass viele Fälle unentdeckt bleiben.

Die Abgründe des Verbrechens

Die Ermittlungen ergaben schockierende Details. Der Täter filmte die Vergewaltigungen und stellte sie ins Internet. Über 80 Männer sollen beteiligt gewesen sein.

Die Staatsanwaltschaft fordert eine harte Strafe. Sie sieht in dem Fall ein Beispiel für systematischen Missbrauch. Die Verteidigung plädiert auf verminderte Schuldfähigkeit.

Der Prozess sorgt für grosses Medieninteresse. Opferschutzverbände fordern mehr Aufmerksamkeit für das Thema.

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Die Folgen für das Opfer

Die Frau leidet bis heute unter den Folgen. Sie kämpft mit Depressionen und Angstzuständen. Therapeuten begleiten sie im Heilungsprozess.

Experten betonen die Wichtigkeit von Unterstützung. Traumata dieser Art können jahrelange Behandlung erfordern. Selbsthilfegruppen bieten Betroffenen einen geschützten Raum.

Die Gesellschaft ist gefordert, Zeichen zu setzen. Aufklärung und Prävention müssen verstärkt werden.

Der Kampf gegen sexuelle Gewalt

In der Schweiz werden laut der Optimusstudie pro 10'000 Kinder 19-31 sexuell missbraucht. Experten schätzen die Dunkelziffer noch höher ein.

Der Prozess findet im südfranzösischen Avignon statt. - Open Street Map

Behörden und Organisationen arbeiten an besseren Schutzkonzepten. Schulen und Vereine werden sensibilisiert. Hotlines bieten anonyme Hilfe an.

Die Politik diskutiert härtere Strafen für Sexualstraftäter. Kritiker warnen vor Aktionismus und fordern ganzheitliche Ansätze.

In einem ähnlichen Fall in Frankreich tötete eine 40-jährige Frau ihren Mann, der zugleich ihr Vergewaltiger war. Sie wurde jahrelang von ihrem Stiefvater missbraucht, der sie später heiratete.

Dieser Fall zeigt die komplexen Verstrickungen von Missbrauch. Opfer geraten oft in Abhängigkeiten zu ihren Peinigern. Psychologen sprechen von traumatischen Bindungen.

Die Justiz steht vor schwierigen Abwägungen. Sie muss Täter bestrafen und Opfer schützen. Gleichzeitig gilt es, Resozialisierung zu ermöglichen.