Prozess um Paketbomben gegen Lebensmittelfirmen in Heidelberg begonnen

Vor dem Landgericht Heidelberg hat am Mittwoch der Prozess um eine Paketbombenserie mit vier Verletzten bei mehreren Lebensmittelunternehmen in Süddeutschland begonnen.

Justitia - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Paketbomben-Absender von Heidelberg steht heute vor Gericht.
  • Die Staatsanwaltschaft sieht Erpressung als Motiv des 66-jährigem Angeklagten.
  • Er soll drei selbstgebaute Sprengsätze an Detailhändler verschickt haben.

Zum Prozessauftakt wurde die Anklage verlesen. Angeklagt ist ein 66-Jähriger aus dem Raum Ulm wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, gefährlicher Körperverletzung und versuchter schwerer Körperverletzung. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wollte er die Unternehmen erpressen.

Paketbombe für Lidl

Klaus S. soll im Februar drei selbstgebaute Sprengsätze verschickt haben. Einer ging an die Zentrale des Discounters Lidl in Neckarsulm, ein weiterer an den Getränkehersteller Wild in Eppelheim. Eine dritte Paketbombe an den Babykosthersteller Hipp wurde in einem Paketverteilzentrum abgefangen und unschädlich gemacht.

Wenige Tage nach dem Fund der dritten Paketbombe wurde der 66-Jährige von Spezialkräften festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Bis Mitte November sind zwölf Prozesstermine angesetzt.