Terror-Experte: Todesfahrer hat «ungewöhnliches Täterprofil»
Am Freitagabend raste ein Mensch mit dem Auto in die Menschenmenge am Magdeburger Weihnachtsmarkt. Ein Terror-Experte ist erstaunt über dessen Profil.
Das Wichtigste in Kürze
- Taleb A. soll das des Autos gefahren sein, das in Magdeburg in die Menschenmenge fuhr.
- Dabei kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, über 200 wurden verletzt.
- Ein deutscher Terror-Experte spricht von «einem ganz komischen Typen».
Deutschland steht unter Schock: Gestern Abend fuhr ein Mann mit dem Auto in die Menschenmenge am Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Mindestens fünf Menschen kamen dabei ums Leben – darunter ein Kleinkind.
Die Polizei spricht ausserdem von 41 Schwerstverletzten. Zudem gebe es 164 weitere Verletzte. Der mutmassliche Täter wurde noch am Tatort festgenommen.
Es handelt sich laut Landesinnenministerin Tamara Zieschang um einen Mann aus Saudi-Arabien. Er sei 2006 nach Deutschland gekommen und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Er habe als Arzt in Bernburg, wo er auch gelebt hat, gearbeitet.
Taleb A. positionierte sich Islam-kritisch und als AfD-Sympathisant
Laut der «Bild» soll es sich um Taleb A. handeln. Auf X und in Interviews positionierte sich der Mann als Islam-Kritiker: «Ich bin der aggressivste Kritiker des Islams in der Geschichte», sagte er 2019 sogar in einem Interview gegenüber der «FAZ». Er habe sich vom Islam abgewandt.
Aussedem verbreitete er wirre Theorien über Deutschland. Unter anderem, dass das Land «saudische Asylbewerberinnen innerhalb und ausserhalb Deutschlands» jage, «um ihr Leben zu zerstören». Ausserdem teilte er Inhalte, in denen die AfD und ihre Einstellung zum Islam gelobt werden.
Terrorismus-Experte: «Ein ganz komischer Typ»
Der deutsche Terrorismus-Experte Peter Rudolf Neumann zeigt sich überrascht über das Profil des Täters: «Das ist ein wirklich ungewöhnliches Täterprofil», sagt er gegenüber «NTV». «Ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien, ein Doktor und vor allem einer, der sich sehr konkret als Anti-Muslim, als Islam-Hasser positioniert hat.»
Er sehe «viele Widersprüche» und spricht von «einem ganz komischen Typen». Offen sei, warum Tabel A. den Behörden nicht bekannt war.
«Eine relativ extreme Einstellung ist bei ihm seit sechs, sieben Jahren bemerkbar», erklärt der Terrorismus-Experte. Neben Hass auf Saudi-Arabien habe er auch einen Hass auf Deutschland entwickelt, so Neumann.
«Er glaubt, dass Deutschland dem Islam gegenüber zu freundlich ist. Diese Einstellung ist allerdings erst im letzten Jahr zu einer gewalttätigen Einstellung umgeschlagen.»
