Recep Tayyip Erdogan erhöht Steuern in der Türkei

In der Türkei müssen ab sofort auf bestimmte Dinge teils deutlich mehr Steuern gezahlt werden. Das hat die Regierung um Recep Tayyip Erdogan angekündigt.

Erdogan in Ankara. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei erhöht die Steuern.
  • Unter anderem die Mehrwertsteuer ist betroffen.
  • Für Visa oder Pässe muss 50 Prozent mehr gezahlt werden.

Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage und immensen Kosten nach den verheerenden Erdbeben hat die türkische Regierung mehrere Steuern erhöht. Dies mit sofortiger Wirkung und teils deutlich. Betroffen sind unter anderem die Mehrwertsteuer und Steuern auf Privatkredite, wie die Regierung am Freitag im Amtsblatt mitteilte.

Demnach wurde die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte auf 20 Prozent angehoben. Bei bestimmten Waren und Dienstleistungen etwa in der Gastronomie wurde der Steuersatz auf 10 Prozent angepasst. Eine Erhöhung um zwei Prozentpunkte.

Die Gebühren für Visa, Notare und Pässe wurden sogar um rund 50 Prozent erhöht. Während Steuern auf Bankkredite von zehn auf 15 Prozent angehoben wurden.

Wahlkampfausgaben von Recep Tayyip Erdogan sind eine Ursache

Die Erhöhung wird sich auf Millionen Haushalte auswirken, die ohnehin mit der höchsten Inflation seit über zwei Jahrzehnten kämpfen. Dies dürfte sich unter anderem in höheren Lebensmittel- und Mietpreisen sowie einer geringeren Kaufkraft niederschlagen.

Grund für die Erhöhung sind unter anderem auch die Wahlkampfausgaben für die Präsidentschaftswahl im Mai. Nach dieser hat der wiedergewählte Recep Tayyip Erdogan seine dritte Amtszeit angetreten.

Erdogan sucht nach Möglichkeiten, um seine Wahlversprechen wie zum Beispiel die Anhebung von Gehältern oder Boni zu finanzieren. Zudem werden für den Wiederaufbau nach den schweren Erdbeben im Südosten des Landes im Februar Mittel benötigt. Bei dem kamen mehr als 50'000 Menschen ums Leben. Insgesamt schätzt die Regierung die Kosten durch die Erdbebenschäden auf bis zu 100 Milliarden US-Dollar.