«Tag des Sieges»: Lukaschenko verlässt Putins Feier frühzeitig

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bleibt in Moskau nur kurz – und in Minsk stumm. Der Präsident soll am «Tag des Sieges» erkrankt sein.

Alexander Lukaschenko, umringt von zwei Veteranen, an Putins «Sieges»-Feier. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Lukaschenko ist am «Tag des Sieges» früh wieder aus Moskau abgereist.
  • An der Feier in Minsk bleibt er stumm. Lukaschenko lässt sich in der Rede vertreten.
  • Mehreren Medienberichten zufolge soll er erkrankt sein.

Viele internationale Gäste sind am Dienstag nicht angereist, zu Putins Feier zum «Tag des Sieges» über Nazideutschland. Einer war aber gesetzt: der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Allzu lange hat es ihn aber nicht in Moskau gehalten.

Offenbar ist Lukaschenko direkt nach der Parade wieder abgereist. Wie verschiedene Medien berichten, nahm er nicht an Putins Essen teil. Im Gegensatz zu seinen Amtskollegen aus Armenien, Kasachstan oder Tadschikistan soll er auf Aufnahmen des Treffens nirgends zu entdecken sein.

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Warum Lukaschenko dem Essen fernblieb, ist unklar. Die Nachrichtenagentur «dpa» berichtet, dass er die Feiern aus «gesundheitlichen Gründen» vorzeitig verlassen hatte.

Brisant: Laut der Nachrichtenagentur «Reuters» handle es sich um eine Abweichung der Gepflogenheiten.

Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, verbreitete weitere Spekulationen über Lukaschenkos Gesundheitszustand. Auf Twitter schreibt er, russische Telegramkanäle würden berichten, dass der belarussische Präsident von einem Krankenwagen zum Flughafen «begleitet» worden sei.

Das ukrainische Portal «Nexta» berichtet, dass sich Lukaschenko gemäss belarussischen Propagandisten einen Virus eingefangen habe. Weil «er ein Mann ist», habe er aber keine öffentlichen Veranstaltungen abgesagt.

Lukaschenko bleibt stumm

Tatsächlich nahm Lukaschenko auch an den Feierlichkeiten zum «Tag des Sieges» in Minsk teil. Allerdings hielt er dabei keine Rede. Diese überliess er demnach seinem Verteidigungsminister Wiktar Chrenin.

Der belarussische Präsident hält am Tag des Sieges über Nazideutschland keine Rede. - Youtube @beltavideo

Aufnahmen zeigen Chrenin am Rednerpult, der Präsident steht daneben und hört zu. Von ihm selbst ist während der Zeremonie auf Aufnahmen der belarussischen Staatsagentur «Belta» kein Wort zu hören. Diese schreibt zu Lukaschenkos Auftritt lediglich, dass er Chrenin angewiesen habe, in seiner Rede «die Haltung der Menschen in Uniform» zu erläutern.