Grosse Angst im Kreml wegen Drohnen-Attacken am «Tag des Sieges»
Am heutigen «Tag des Sieges» soll Kremlchef Wladimir Putin in Moskau auftreten. Die Stimmung ist wegen der unsicheren Lage jedoch angespannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am heutigen 9. Mai feiert Russland den «Tag des Sieges» aus dem Zweiten Weltkrieg.
- Nach dem kürzlichen Drohnen-Anschlag ist man in Moskau aber extrem nervös.
- Eigentlich soll Putin sogar persönlich auftreten – viele rechnen mit einem Double.
Am heutigen 9. Mai wird in Russland mit Paraden und Reden der «Tag des Sieges» gefeiert. Sogar Wladimir Putin persönlich soll auf dem Roten Platz in Moskau auftreten, bestätigte der Kreml am Montag.
Aber wird er das tatsächlich? Anton Geraschenko, Berater des ukrainischen Aussenministeriums geht davon aus, dass der Kremlchef ein Double einsetzen wird. «Er wird es nicht wagen, am 9. Mai aufzutreten», sagt er.
Putin gilt seit längerem als extrem paranoid. «Der Drohnenangriff auf den Kreml hat seine Angst verstärkt», so Geraschenko. Die Chance, dass der Kremlchef persönlich auftrete, sei «gleich null».
Anspannung sehr gross
Dennoch ist die Anspannung in Moskau vor der Militärparade gross. «Es herrscht eine Nervosität, wie ich sie noch nie erlebt habe», sagt ein russischer Beamter dem britischen «Guardian». Dennoch müsse die Feier stattfinden – «es gibt keine andere Möglichkeit», heisst es.
Dementsprechend hat Russland die Sicherheitsvorkehrungen vor den Feierlichkeiten zum 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg verschärft. Unter anderem wurde auch der Traditionsmarsch «Unsterbliches Regiment» abgesagt.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow räumte ein, dass das aufgrund von Sicherheitsbedenken geschehen sei. Gerüchte besagen hingegen, dass es Russland wegen des Ukraine-Kriegs an Panzern fehle.
Russische Medien berichteten zudem, dass in insgesamt mehr als 20 Städten die Paraden abgesagt worden seien. Dies, weil die Behörden die Sicherheit nicht gewährleisten könnten.
Nervosität nach Drohnenangriff auf Kreml
Grund für die Nervosität ist auch der mutmassliche Drohnenangriff auf den Kreml vor knapp einer Woche. Die Geschosse waren am 3. Mai knapp vor dem Einschlag in das Regierungsgebäude von der Luftabwehr abgeschossen worden.
Moskau behauptete damals schon, es handle sich um einen Angriff wegen des «Tag des Sieges». Experten vermuten aber einen von Russland selbst inszenierten «Anschlag». Zudem kam es in letzter Zeit in anderen Regionen zu Anschlägen auf Güterzüge und Öl-Raffinerien.