Tausende Polizisten demonstrieren in Paris vor Nationalversammlung
Tausende Polizisten demonstrieren vor der Pariser Nationalversammlung wegen der zunehmenden Gewalt gegen Ordnungshüter. Sie fordern mehr Unterstützung.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich wurden zuletzt zwei Beamte bei Einsätzen getötet.
- Tausende Polizisten demonstrierten nun vor der Pariser Nationalversammlung.
- Auch der Innenminister Gérald Darmanin nahm teil – was für Unverständnis sorgte.
Tausende Polizisten haben nach dem Tod eines Beamten in Avignon vor der Pariser Nationalversammlung demonstriert. Es sei an der Zeit die Kleinkriminellen dranzukriegen. Dies sagte Olivier Varlet, Generalsekretär der Gewerkschaft UNSA-Police am Mittwoch während einer Kundgebung auf der Demonstration vor Fernsehkameras.
Die Polizistinnen und Polizisten fordern mehr Unterstützung. Sie prangern die zunehmende Gewalt gegen Ordnungshüter an.
Vor zwei Wochen war ein Polizist bei einem Einsatz gegen Drogenkriminalität in Avignon getötet worden. Der Fall hatte Entsetzen innerhalb der Polizei ausgelöst.
Auch Innenminister Gérald Darmanin nahm teil
Zuvor war eine Mitarbeiterin der Polizei in Rambouillet bei Paris von einem mutmasslich islamistisch motivierten Attentäter ermordet worden. Diese Ereignisse brachten das Fass bei der französischen Polizei zum Überlaufen. Auch Innenminister Gérald Darmanin beteiligte sich an dem Protest vor der Nationalversammlung. «Ich bin gekommen, um die Polizisten zu unterstützen, wie alle Franzosen», schrieb er auf Twitter.
Je suis venu soutenir tous les policiers, comme tous les Français.
— Gérald DARMANIN (@GDarmanin) May 19, 2021
Die Ordnungskräfte seien «von Trauer, Ergriffenheit und Wut» geprägt nach den brutalen Vorfällen. Dies betonte er am Morgen im Gespräch mit dem Sender France Inter. Darmanins Teilnahme an der Demonstration stiess in politischen Kreisen auch auf Unverständnis.
Denn er ist als Innenminister für die Polizei verantwortlich. Der Minister sei gekommen, um seine eigene Untätigkeit anzuerkennen, sagte etwa Jordan Bardella von der rechten Partei Rassemblement National.