Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Berlin

Frankreichs Präsident Macron dominiert bisher die Debatte über EU-Reformen. Nach der überlangen Regierungsbildung will Kanzlerin Merkel nun verlorenen Boden wieder gut machen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich in in Berlin getroffen. Dabei haben die beiden über gemeinsame Reformvorschläge für eine Wiederbelebung Europas diskutiert. Diese wollen sie Mitte des Jahres vorlegen.

Emmanuel Macron und Angela Merkel haben zur Deeskalation aufgerufen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich getroffen.
  • Diskutiert wurde über gemeinsame Reformvorschläge für eine Wiederbelebung Europas.
  • «Wir brauchen offene Debatten und wir brauchen zum Schluss auch die Fähigkeit zum Kompromiss», sagte Merkel.
  • Bei ihren bevorstehenden Besuchen bei US-Präsident Donald Trump wollen sie gemeinsame Positionen vertreten.

«Wir brauchen offene Debatten und wir brauchen zum Schluss auch die Fähigkeit zum Kompromiss», sagte Merkel am Donnerstag in Berlin bei einem Besuch Macrons. Die CDU-Chefin steht dabei auch innerhalb der Union unter Druck, da es bei CDU und CSU erheblichen Widerstand gegen finanzpolitische Teile der Macron'schen Reformvorschläge gibt.

Merkel und Macron kündigten in Berlin an, bei ihren bevorstehenden Besuchen bei US-Präsident Donald Trump gemeinsame Positionen vertreten zu wollen. - dpa

Merkel und Macron kündigten in Berlin an, bei ihren bevorstehenden Besuchen bei US-Präsident Donald Trump gemeinsame Positionen vertreten zu wollen, etwa beim Handelsstreit und in der Syrien-Krise.

Bis zum EU-Gipfel Ende Juni wolle man zentrale Entscheidungen für eine Reform Europas treffen, versicherten Merkel und Macron. Der französische Staatschef unterstrich, Europa stehe an einer Wegscheide. «Wir leben in einem Moment des europäischen Abenteuers, das wirklich einzigartig ist.» Durch Kriege und Handelskonflikte werde die gemeinsame Souveränität Europas auf den Prüfstand gestellt.

«Wir brauchen offene Debatten und wir brauchen zum Schluss auch die Fähigkeit zum Kompromiss», sagte Merkel. - dpa