Türkei: Recep Tayyip Erdogan will Einsätze ausweiten

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan möchte die Einsätze seines Militärs im Irak und in Syrien ausweiten.

Recep Tayyip Erdogan, der türkische Staatspräsident, und seiner Frau Emine werfen ihren Unterstützern Blumen zu, - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der türkische Präsident möchte Militäreinsätze im Irak und in Syrien ausweiten.
  • Es wolle die «die Quelle der Bedrohung» für die Türkei ausrotten.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan will die grenzüberschreitenden Einsätze des türkischen Militärs im Irak und in Syrien ausweiten. Er werde «die Quelle der Bedrohung» für sein Land trockenlegen, sagte Erdogan am Samstag beim Parteitag seiner islamisch-konservativen AKP in Ankara.

Die Ankündigung dürfte die Krise mit den USA noch verschärfen. Im Norden Syriens stehen sich US-amerikanische und türkische Truppen direkt gegenüber. Washington unterstützt dort kurdische Verbände, die grosse Erfolge gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erzielt haben. Sie kontrollieren ein Gebiet von Hunderten Kilometern entlang der Grenze.

Die Türkei sieht die Einheiten unter der Führung der Gruppe YPG an ihrer Grenze allerdings als syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Zweimal marschierte sie mit pro-türkischen Rebellen bereits in den Nordwesten Syriens ein und eroberte Kurdengebiet, zum Beispiel in Afrin.

Auch mit den Kurden im Irak steht Ankara im Konflikt und kurdische Soldaten drangen auch in den Nordirak ein, wo die PKK Rückzugsgebiete hat. Im vergangenen September hatten sich nordirakische Kurden in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit vom Rest des Landes ausgesprochen. Wie auch die irakische Regierung in Bagdad lehnt die Türkei einen unabhängigen Kurdenstaat dort ab.