Überschwemmungen nach Unwettern in Italien - Hunderte evakuiert
Die italienische Region Emilia-Romagna ist von heftigen Überschwemmungen betroffen. Einsatzkräfte mussten Unterstützung aus anderen Regionen anfordern.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach schweren Überschwemmungen in Emilia-Romagna müssen Hunderte evakuiert werden.
- Die italienische Feuerwehr hatte wegen über die Ufer tretenden Flüssen rund 400 Einsätze.
- Zwei Menschen kamen ums Leben.
In der italienischen Region Emilia-Romagna ist es nach heftigen Regenfällen zu teils dramatischen Überschwemmungen gekommen. Hunderte Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet werden, Tausenden weiteren drohte am Mittwoch die Evakuierung. Mindestens zwei Menschen starben, wie Medien am Mittwoch übereinstimmend berichteten.
Ein älterer Mann wurde demnach auf seinem Fahrrad von den Wassermassen mitgerissen, als er auf einer Strasse fuhr, die eigentlich schon gesperrt war. Eine andere Person kam unter den Trümmern eines Hauses ums Leben, als dieses von einem Erdrutsch getroffen wurde und einstürzte. Die Rettungskräfte suchten in den Ruinen nach einer zweiten vermissten Person.
Regionalpräsident Stefano Bonaccini wollte Rom um die Ausrufung des Notstandes bitten, wie er ankündigte. Regierungschefin Giorgia Meloni twitterte, sie verfolge die Entwicklungen in Norditalien, das zuletzt noch von einer heftigen Dürre und Trockenheit heimgesucht worden war.
Dann aber zogen am Wochenende Unwetter auf, in Teilen der Emilia-Romagna fiel an einem Tag so viel Regen wie normalerweise in einem Monat. Etliche Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten ganze Ortschaften. Auf Bildern und Videos war zu sehen, wie etwa geparkte Autos bis zum Dach in den Wassermassen versanken.
Bologna und Ravenna besonders betroffen
Die Feuerwehr meldete rund 400 Einsätze, nachdem einige Flüsse über die Ufer getreten waren. Auch Soldaten des italienischen Heeres kamen zum Einsatz. Besonders betroffen waren die Gegenden um die Hauptstadt Bologna und die norditalienische Küstenstadt Ravenna. Die Einsatzkräfte forderten Unterstützung aus anderen Regionen an.
In der Nacht waren die Flüsse Sillaro und Lamone über die Ufer getreten. Viele Häuser hatten am Mittwoch keinen Strom und kein Gas. Auch am Flughafen Bologna fiel kurz der Strom aus, die Abfertigungen sowie Starts und Landungen mussten deshalb gestoppt werden. Etliche Schulen blieben geschlossen.
In Bologna wurden viele überflutete Strassen gesperrt. Der Bahnverkehr kam vielerorts zum Erliegen. Etliche Schulen blieben geschlossen. Neben den Überschwemmungen kam es zu zahlreichen Erdrutschen, die teils auch Wohnhäuser betrafen.
Im längsten italienischen Fluss Po, der in den vergangenen Monaten extrem wenig Wasser mit sich geführt hatte, stieg der Wasserspiegel um eineinhalb Meter, wie die Agrarvereinigung Coldiretti meldete. Felder und Anbauflächen in unmittelbarer Nähe wurden überschwemmt.