Ukraine-Krieg: Grossbritannien will Kampfpanzer an Kiew abgeben
Grossbritannien will Kiew Kampfpanzer des Typs Challenger 2 für die Verteidigung im Ukraine-Krieg zur Verfügung stellen.
Das Wichtigste in Kürze
- London wird der Ukraine mehrere Challenger-Kampfpanzer zur Verfügung stellen.
- Dies teilte Premierminister Rishi Sunank nach einem Gespräch mit Selenskyj mit.
- Die Panzer gelten als wichtig für die Rückeroberung besetzter Gebiete.
Grossbritannien will der Ukraine Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zur Abwehr des russischen Angriffskriegs zur Verfügung stellen. Das sagte der britische Premierminister Rishi Sunak in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wie der britische Regierungssitz Downing Street am Samstag in London mitteilte.
«Der Premierminister umriss die Absicht Grossbritanniens, unsere Unterstützung für die Ukraine zu intensivieren, einschliesslich der Bereitstellung von Challenger-2-Panzern und zusätzlichen Artilleriesystemen», wurde ein Downing-Street-Sprecher zitiert.
Sunak und Selenskjy begrüssten andere ähnliche Ankündigungen, einschliesslich des Angebots Polens, Leopard-Panzer für eine Kompanie zur Verfügung zu stellen. Das wäre in der Regel 14 Stück.
Panzer gelten als wichtig für die Rückeroberung besetzter Gebiete im Ukraine-Krieg. Bislang erhielt die Ukraine aber nur Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion, die im Bestand osteuropäischer Nato-Länder waren.
Die Ukraine fordert seit langem die Lieferung des deutschen Leopard II, der den russischen Panzern technisch überlegen ist. Die Bundesregierung lehnt diesen Schritt bislang aber unter dem Verweis ab, andere Verbündete hätten auch keine modernen Kampfpanzer an die Ukraine abgegeben. Dahinter stand auch die Befürchtung, die Nato könne in den Ukraine-Krieg hineingezogen werden.
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Ukraine-Krieg: Deutsche Regierung gerät unter Druck
Mit der Ankündigung Londons dürfte die Argumentation der Bundesregierung noch schwerer aufrechtzuerhalten sein. Erst kürzlich hatte sie entschieden, Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine zu liefern. Selenskyj dankte Sunak per Twitter für seine Unterstützung und betonte, die Entscheidung werde «das richtige Signal an andere Partner aussenden».
Russland hält über zehn Monate nach Beginn der Invasion einschliesslich der 2014 annektierten Krim gut 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Die Ukraine ist nahezu komplett von westlichen Waffenlieferungen abhängig. Berlin hat neben leichten Waffen und Munition bereits schwere Panzerhaubitzen und Flugabwehrsysteme geliefert. Dazu wurde die Lieferung von 40 Schützenpanzern des Typs Marders in Aussicht gestellt.