Ukraine-Krieg: Hinterbliebene trauern nach Butscha-Massaker
Die Gräueltaten im Ukraine-Krieg sind um ein tragisches Kapitel reicher. Hinterbliebene der getöteten Einwohner trauern bei ihrer Rückkehr nach Butscha.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Massaker in Butscha kehren Bewohner zurück in die Kleinstadt.
- Sie suchen nach Verwandten und Bekannten.
- Dabei werden herzzerreissende Schicksale dokumentiert.
Nachdem Russland seine Streitkräfte mehrheitlich im Osten der Ukraine einsetzen will, übernimmt die Ukraine wieder Kontrolle über zuvor aufgegebene Dörfer. Berichte von Augenzeugen, Satellitenbilder und Videos beweisen Gräueltaten wie in Butscha, das unter russischer Besatzung stand.
Zurück kehren nicht nur Mitglieder der Armee, sondern auch zahlreiche geflüchtete Einwohner. Sie suchen nach den schrecklichen Berichten nach Freunden und Verwandten, die trotz Ukraine-Krieg zurückgeblieben sind.
Ukraine-Krieg: Einwohner kehren nach Butscha zurück
Dabei werden herzzerreissende Schicksale dokumentiert. Wie dasjenige von Iryna Kostenko, deren Sohn Oleksei von russischen Soldaten aus einem fahrenden Jeep erschossen worden sei.
Sie lebten zusammen in einem Haus östlich von Kiew. «Der Schmerz ist so gross. Er war erst 27, er wollte noch ein Leben leben», sagte sie gegenüber der «BBC».
Iryna floh vor den Soldaten in Richtung Westen. Jetzt, bei ihrer Rückkehr, findet sie ihren Sohn tot auf der Strasse liegend. «Ich musste ihn alleine in meinem Garten begraben», erzählt sie.
Ihr Haus wurde während der russischen Besetzung benutzt, die Bar ist komplett leergetrunken. Die Flaschen stapeln sich im Garten. Dann wurde das Haus offenbar durch eine Rakete schwer beschädigt.
Russland streitet alles ab
Irynas Geschichte fügt sich in ein dramatisches Gesamtbild ein. Russische Truppen hinterliessen im Kiewer Vorort Butscha ein Bild des Grauens. Die ukrainischen Behörden meldeten über 300 leblos geborgene Körper. Sie liegen offen auf den Wiesen und Strassen der Kleinstadt.
Trotz erdrückender Beweislast dementiert Russland die Tötung von Zivilisten durch seine Armee im Ukraine-Krieg weiter kategorisch. Die Behörden haben deswegen ein Verfahren wegen der Verbreitung von angeblichen Falschmeldungen eingeleitet.