Ukraine-Krieg: Putins Drohungen gegen Westen sind wohl nicht ernst

Im Ukraine-Krieg droht Putin im TV dem Westen und der Ukraine. Laut Experte sei die Drohung nicht ernst zu nehmen. Anders sieht es für die Ukraine aus.

Russlands Präsident Wladimir Putin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer TV-Rede hat Wladimir Putin dem Westen und der Ukraine gedroht.
  • Dass er seine Drohung gegen den Westen wahr machen wird, glaubt der Experte nicht.
  • Anders in der Ukraine: Dort werde Putin versuchen, die russische Position zu erweitern.

Wladimir Putin hat im Ukraine-Krieg eine flammende TV-Rede gehalten. Dabei drohte er dem Westen und warnte ihn vor einer militärischen Konfrontation. In Bezug auf die Ukraine stellte er klar: «Jeder sollte wissen, dass wir noch nicht ernsthaft angefangen haben.»

Doch wie ernst müssen die jüngsten Äusserungen des russischen Präsidenten genommen werden? «In der Rede gibt es keine neuen Punkte», ordnet Russland-Experte Ulrich Schmid ein.

«Er hat sich in der Vergangenheit schon verächtlich über den letzten Zaren Nikolaj II. und den letzten Generalsekretär der KPdSU Gorbatschow geäussert». Denn diese seien nicht in der Lage gewesen, den eigenen Staat zu schützen, führt Schmid aus.

Ukraine-Krieg: Putin will russische Position in der Ukraine erweitern

Putin wird im Ukraine-Krieg denn auch nicht locker lassen: «Er wird mit allen Mitteln versuchen, die russischen Positionen in der Ukraine zu halten und zu erweitern.»

Schmid geht davon aus, dass Putin nach der Region Luhansk auf die vollständige Eroberung der Region Donezk abzielen wird. «Er schwört Russland auf militärische Stärke ein», so der Experte.

Dass Putin die Drohung einer militärischen Konfrontation mit dem Westen wahr machen wird, glaubt der Experte allerdings nicht: «Bisher haben sowohl der Westen als auch Russland eine direkte Konfrontation vermieden. Das gilt weiterhin.»

Zugleich ist Schmid überzeugt: «Putin wird auch in Zukunft auf die russischen Atomwaffen verweisen.»

Umfrage

Informieren Sie sich täglich über die Entwicklungen im Ukraine-Krieg?

Ja.
77%
Nein.
23%