Verdi verhandelt mit Lufthansa über Flugbegleiter-Tarife
Die Gewerkschaft Ufo möchte bessere Tarife für die Flugbegleiter der Lufthansa aushandeln. Nach dem Streik reden die aber mit einer anderen Gewerkschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gewerkschaft Ufo führte einen zweitägigen Streik von Lufthansa-Personal an.
- Der Konzern verhandelt nun mit einer anderen Gewerkschaft.
Bei der Lufthansa hat eine zweite Gewerkschaft offizielle Tarifverhandlungen für einen Teil der Flugbegleiter aufgenommen. Während der Konzern und die bisherige Mehrheitsgewerkschaft Ufo in Frankfurt noch über eine mögliche Schlichtung ihres Tarifkonflikts berieten, teilte die DGB-Gewerkschaft Verdi am Montag mit, dass man Verhandlungen für die rund 3500 saisonalen Flugbegleiter aufgenommen habe.
Diese sind ausschliesslich an den Drehkreuzen München und Frankfurt stationiert und verdienen nach Verdi-Darstellung deutlich weniger als die Stammbelegschaften in der Kabine. Es lägen Fälle vor, in denen saisonale Flugbegleiter nicht über den monatlichen Mindestsatz von 1500 Euro brutto kämen, was Nettovergütungen von unter 950 Euro entspreche.
Streit der Gewerkschaften
«Mit diesem Niedriggehalt ist es in Ballungsräumen wie München und Frankfurt nahezu unmöglich, eine Wohnung zu finanzieren und die Existenz zu bestreiten, erklärte Verdi-Verhandlungsführerein Mira Neumaier.
Bislang hat Ufo die Tarifbedingungen für die rund 21'000 Flugbegleiter der Lufthansa-Kernmarke ausgehandelt und hat nach eigenen Angaben die meisten Beschäftigten bei sich organisiert.
Lufthansa wollte bis zu dem zweitägigen Streik in der vergangenen Woche die Ufo-Führung nicht mehr anerkennen und hatte parallel Gespräche mit der Verdi geführt. Diese ist im Konzern vor allem bei den Bodendiensten und der Cateringsparte verankert.