Walbabys bei Jagd auf den Färöer Inseln getötet
Auf den Färöer Inseln wurden einmal mehr Hunderte Wale geschlachtet. Die Tierschutzorganisation Sea Shepherd stellt den Horror an den Pranger.
Das Wichtigste in Kürze
- In nur 12 Minuten wurden auf den Färöer Inseln beinahe 100 Wale geschlachtet.
- Die Tierschutzorganisation Sea Shepherd hat das brutale Massaker dokumentiert.
- Auf Bildern ist zu sehen, wie sogar trächtige Tiere aufgeschlitzt wurden.
Achtung, diese Bilder können verstörend sein.
Die Jagd dauerte fünf Stunden, das Massaker an den 96 Walen gerade einmal 12 Minuten. Die Männer trieben die Tiere mit Booten zusammen und zogen sie mit Stricken zum Strand.
Besonders tragisch: Wegen ihres ausgeprägten Sozialverhaltens flohen selbst freie Tiere nicht. Sie verharrten neben sterbenden Familienmitgliedern bis sie selbst «an der Reihe waren».
Sea Shepherd bekämpft Massaker
Die Tierschutzorganisation Sea Shepherd hat die grausamen Szenen auf den Färöer Inseln festgehalten. Das Video ist zu brutal, um es hier zu zeigen.
Walkadaver liegen am Strand. Das Meer von Vestmann färbt sich blutrot. Die Körper der Tiere sind ausgeblutet und zerfetzt.
Es ist nicht nur die jährlich umstrittene Waljagd, die für Empörung sorgt.
Unter den getöteten Tieren befinden sich unzählige Jungtiere und laut Sea Shepherd mindestens fünf trächtige Grindelwale. Mitten in den Gedärmen der Mütter liegen die Kadaver der ungeborenen Walbabys.
Oder die Ungeborenen landen samt Fruchtblase und Nabelschnur auf dem Hafenboden. Es ist das blutige Ende eines Grindadráp.
Grindadráp ist Tradition - und wird heftig kritisiert.
Auf den Färöer Inseln werden immer wieder Hunderte Grindelwale, Delfine und andere Kleinwale getötet. Das Abschlachten mit dem Namen Grindadráp ist eine mehrere Hundert Jahre alte Tradition. Selbst kleine Kinder sind mit dabei und verfolgen das Massaker wie bei einem Volksfest.
Massaker wird weltweit kritisiert
Vor Jahrhunderten war die Wal- und Delfinjagd notwendig für die Nahrungsbeschaffung der Inselbewohner. Heute wird das Massaker weltweit kritisiert. Auch Formel-1-Star Lewis Hamilton schaltete sich in die Diskussion ein.
Auf Instagram schrieb der Brite: «Wie können diese Menschen dort stehen und denken, dass das in Ordnung ist. Das ist in keiner Weise in Ordnung. Das ist widerlich und Dänemark, ihr müsst das stoppen.»
Doch die Traditionalisten halten an Grindadráp fest. Die Färöer gehören zwar zu Dänemark, doch Walschutzmassnahmen greifen hier nicht. Wegen der Teilautonomie sind die Inseln nicht an EU-Richtlinien gebunden.