Waldbrände wüten im Süden und Westen Europas
In Griechenland, Frankreich und Spanien haben am Wochenende erneut heftige Waldbrände gewütet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Griechenland und Spanien müssen hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.
Auf der griechischen Insel Lesbos wurden hunderte Menschen in Sicherheit gebracht, nach Angaben des staatlichen TV-Senders ERT brannten im Ort Vatera mindestens vier Häuser nieder. Auf der spanischen Insel Teneriffa wurden hunderte Menschen wegen eines Waldbrands in Sicherheit gebracht.
Gegen die Brände auf der griechischen Insel Lesbos waren am Sonntag dutzende Feuerwehrleute, vier Löschflugzeuge und zwei Löschhubschrauber im Einsatz. Die Behörden ordneten an, 200 Menschen aus der Ortschaft Vryssa in Sicherheit zu bringen. Nach Angaben des Bürgermeisters von West-Lesbos im Radiosender Skai näherten sich die Flammen den Wohnhäusern dort bis auf 500 Meter, erste Häuser waren von dichten Rauchwolken bedeckt.
Menschen aus dem Ort bestiegen die Busse zur Evakuierung der Ortschaft mit wenigen Habseligkeiten in Plastiktaschen. Auch der Ort Stavros wurde am Nachmittag evakuiert. Aus der Ortschaft Vatera waren seit Samstag mehrere hundert Touristen und Einwohner in Sicherheit gebracht worden. Geschäfte, Hotels und Strandbars wurden von den Flammen beschädigt.
In der Region Evros im Nordosten Griechenlands kämpften Feuerwehr und freiwillige Helfer am vierten Tag in Folge gegen das Feuer im Nationalpark Dadia, der für seine Kolonie schwarzer Geier bekannt ist. Der dortige Brand hat bereits 500 Hektar Vegetation zerstört, einem Feuerwehrsprecher zufolge wurde am späten Samstagabend das Dorf Dadias evakuiert.
Weiter südlich, auf der Halbinsel Peloponnes, mussten wegen eines Brands nahe dem Küstenort Koroni die Bewohner der Ortschaft Chrysokelaria ihre Häuser verlassen. Gegen Sonntagmittag brachten Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle. Griechenland ist derzeit von einer Hitzewelle betroffen, die laut Meteorologen etwa zehn Tage andauern und Temperaturen von bis zu 42 Grad bringen soll.
In Frankreich gelang es der Feuerwehr am Samstag, einen grossflächigen Brand in der Bretagne einzudämmen. Im Arrée-Gebirge sei das Feuer im südlichen Teil «gelöscht», im Norden hingegen «unter Kontrolle gebracht», gab die Präfektur des Départements Finistère am Sonntagmorgen bekannt. 130 Feuerwehrleute und 40 Löschfahrzeuge seien weiterhin im Einsatz.
Im Süden Frankreichs hingegen konnten die Flammen in Landiras, 40 Kilometer südlich von Bordeaux, laut den örtlichen Behörden zunächst nicht gezähmt werden. Es bestehe weiterhin die Gefahr, dass der Brand, der bereits 13.800 Hektar Wald zerstört hat, weiter aufflamme, erklärte die Präfektur.
Auf der spanischen Kanareninsel Teneriffa zerstörte ein Waldbrand über 2000 Hektar Vegetation. Rund 600 Menschen wurden laut Informationen örtlicher Sicherheitskräfte von Samstagabend evakuiert. In ganz Spanien bleibt die Waldbrandgefahr angesichts der Trockenheit und der voraussichtlich andauernden Hitzewelle laut der nationalen Wetterbehörde Aemet auch in der kommenden Woche «extrem». Es werden Temperaturen von bis zu 45 Grad erwartet.
Seit Jahresbeginn sind im Land nach Daten des europäischen Waldbrand-Informationssystems EFFIS mehr als 200.000 Hektar Vegetation verbrannt. Damit ist Spanien das am heftigsten betroffene Land Europas. Auch in Frankreich und Portugal ging demnach bisher eine grössere Fläche als im gesamten Jahr 2021 in Flammen auf.