WHO: Denguefieber auch in Europa möglich

Am Freitag warnte die WHO, dass die Ausbreitung des Denguefiebers auch in Europa möglich sei. Die Asiatische Tigermücke wurde bereits in Berlin nachgewiesen.

Ein Protestmarsch in Kolkata (Kalkutta), Indien, am 3. Oktober 2023: Indische Aktivisten kritisierten die Regierung Bengalens für ihre schlechte Infrastruktur zur Bekämpfung von Dengue-Fieber und Malaria. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die WHO warnte am Freitag vor der Ausbreitung des Denguefiebers in Europa.
  • Durch die globale Erwärmung verbreitet sich der Überträger des Denguevirus auch im Norden.
  • In Bangladesch wütete der grösste Ausbruch von Dengue-Fieber seit Beginn der Statistiken.

Am Freitag warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer möglichen Ausbreitung des Denguefiebers in Teilen Europas. Das Virus könne demnach bald auch in Europa heimisch werden.

Normalerweise sind Mückenarten, die das Denguefieber übertragen, hauptsächlich in tropischen Regionen Asiens, Südamerikas und Afrikas anzutreffen. Die globale Erwärmung mache jedoch neue Gebiete für die Moskitos attraktiv, so Jeremy Farrar von der WHO. Zu den potentiellen neuen Verbreitungsgebieten zählen neben Südeuropa auch Teile der USA.

Seit letztem Sommer ist laut «Spiegel» die Asiatische Tigermücke auch in Berlin heimisch. Zwar kann sie das Denguefieber übertragen, allerdings ist das Risiko einer Verbreitung noch gering. Dengue-Patientinnen und -Patienten zu versorgen sei aufwendig, warnt Farrar und betont die Notwendigkeit einer guten Vorbereitung der Gesundheitssysteme.

Bangladesch verzeichnete kürzlich den schlimmsten Ausbruch seit Beginn der Aufzeichnungen mit mehr als tausend Todesopfern. Gegen die mangelnden Schutzmassnahmen der bengalischen Regierung hatte es in Indien Proteste gegeben.