Wieder Hochwasser in Venedig

Heftige Stürme und Starkregen sorgen in Italien derzeit wieder für Überschwemmungen. Besonders betroffen ist Venedig, ein Drittel der Stadt steht unter Wasser.

Bereits im November kämpfte der beliebte Touristenort mit Hochwasser. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Italien sorgen heftiger Starkregen und Stürme wieder für Überschwemmungen.
  • Besonders stark davon betroffen ist die Touristenhochburg Venedig.
  • Mindestens drei Menschen sind bisher ums Leben gekommen.

Schwere Unwetter haben am Wochenende weite Teile Italiens heimgesucht - und in Venedig erneut das Hochwasser steigen lassen. In der Lagunenstadt wurde auch am Sonntag ein Wasserstand von 120 Zentimetern über dem normalen Meeresspiegel gemessen.

Damit standen rund 30 Prozent der Stadt unter Wasser. Ab 140 Zentimetern gilt der Wasserstand als aussergewöhnlich. Auch anderswo in Italien kam es zu Gewittern, starken Winden und Regen - und in deren Folge zu Erdrutschen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Bereits im November starke Hochwasser

Venedig leidet noch immer unter den Folgen des katastrophalen Hochwassers, das am 12. November fast das ganze historische Zentrum überflutet und enorme Schäden angerichtet hatte. Damals war das Wasser auf 187 Zentimeter über den normalen Meeresspiegel gestiegen. Besonders der Markusplatz und die Basilika waren betroffen.

Ein Tourist geht auf einem Holzsteg über den überfluteten Markusplatz in Venedig. Seit der Überschwemmung bleiben der Stadt die Touristen aus. (Archivbild) - dpa

Der bei Touristen beliebte Platz muss neu gepflastert werden, wie die Tageszeitung «La Nuova Venezia» berichtete. Die Fluten hatten auch die Touristen ferngehalten. Der venezianische Hotelverband klagte am Freitag über einen nie dagewesenen Rückgang der Buchungen. Dabei versicherte er zugleich, dass die Stadt für Touristen sicher sei.

Überflutete Strassen und gestrandete Schiffe

In der Region Friaul-Julisch Venetien wurde ein Autofahrer getötet, als er mit seinem Wagen auf eine überflutete, gesperrte Strasse fuhr. In Firenzuola nahe Florenz starb ein Mann, der mit seinem Motorrad in einen Fluss gestürzt war. Seine Leiche wurde mehrere Kilometer vom Unfallort entfernt gefunden. In Neapel im Südwesten des Landes wurde ein Mann von einem umkippenden Baum getötet.

Vor der Südwestküste der Mittelmeerinsel Sardinien strandete in der Nacht zum Sonntag ein Schiff. Rettungsleute mussten der 12-köpfigen Crew nahe der kleinen Insel Sant'Antioco zu Hilfe kommen.

An der Amalfiküste südlich von Neapel war es am Samstagabend im Dorf Cetara zu einem Erdrutsch gekommen. Ein Hotel, in dem eine Hochzeitsfeier mit 200 Gästen stattfand, wurde dabei von der Umwelt abgeschnitten. Feuerwehrleute mussten durch die Schlammmassen einen Zugang bahnen.