EU

Zahlreiche Firmenchefs fordern industriefreundlichere EU-Politik

Keystone-SDA
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Belgien,

Industrieverbände und Unternehmensvertreter drängen auf eine industriefreundlichere EU-Politik.

Die Wirtschaft in der EU erolt sich schneller als erwartet. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Über 50 hochrangige Unternehmensvertreter und 15 Industrieverbände setzen sich für eine EU-Politik ein, die die Industrie stärker unterstützt. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Mehr als 50 hochrangige Unternehmensvertreter und 15 Industrieverbände fordern eine industriefreundlichere EU-Politik. In einer Erklärung von Dienstag sprechen sie sich unter anderem für einfachere Staatshilfe, niedrigere Energiekosten und mehr europäische Bergbauprojekte für wichtige Rohstoffe aus. In dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt, warnen sie zudem eindringlich vor Konkurrenz aus den USA und China.

Die US-Wirtschaft profitiere etwa von Staatshilfen über den sogenannten Inflation Reduction Act (IRA), zudem erhöhten chinesische Überkapazitäten und zunehmende Exporte nach Europa den Druck auf die europäische Industrie. «Unsere Unternehmen sind täglich mit dieser Herausforderung konfrontiert. Standorte werden geschlossen, die Produktion gestoppt, Mitarbeiter entlassen», heisst es. Unterschrieben wurde die Erklärung unter anderem vom Bayer-Vorstandsvorsitzenden Bill Anderson und dem BASF-Unternehmenschef Martin Brudermüller.

Kritik an der Veranstaltung

Die Erklärung wurde für ein Treffen von Industrievertretern mit dem belgischen Premierminister Alexander De Croo und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ausgearbeitet. Gemeinsam mit der belgischen EU-Ratspräsidentschaft hatten Unternehmen für Dienstag ein Gipfeltreffen der europäischen Industrie organisiert. Vehemente Kritik an der Veranstaltung kommt von Umweltverbänden.

«Wir sind entsetzt», heisst es in einem offenen Brief an De Croo. Organisationen wie Greenpeace Belgien und die Aurelia Stiftung warfen den Verfassern etwa vor, die Schuld von Unternehmen an der Klima- und Biodiversitätskrise nicht anzuerkennen. Diese Krisen stellten eine enorme Gefahr für den Planeten dar. Sie seien Ergebnis jahrzehntelanger unverantwortlicher Unternehmensentscheidungen.

Industrieforderungen zur Energiepolitik

Die Unternehmen drängen in ihrer Erklärung auch darauf, dass Staaten Risikoinvestitionen in erneuerbare Energien stärker absichern. Die nächste EU-Kommission müsse neuen Projekten für erschwingliche erneuerbare und nukleare Energie Vorrang einräumen. Im Sommer findet die Europawahl statt, in diesem Zug wird auch eine neue EU-Kommission zusammengestellt.

Darüber hinaus plädieren die Industrievertreter darauf, dass Freihandelsabkommen oder andere Abkommen die Versorgung der Industrie mit wichtigen Rohstoffen sichern und Zugang zu neuen Märkten ermöglichen sollen. Jedes neue EU-Gesetz solle vor Verabschiedung darauf überprüft werden, inwiefern es die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Unternehmen beeinflusst.

Kommentare

User #2118 (nicht angemeldet)

Verstehe ich das richtig, die EU-Industrie geht vor die Hunde oder wandert ab. Aber unsere Industrie will, dass wir EU freundlicher werden? Ich glaube, denen hackst gewaltig. Erschwinglich und Erneuerbar sind zwei Gegenpole, welche nicht auf einen Nenner zu bringen sind.

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