Zahlreiche Lastwagenfahrer verbringen Weihnachten in England

Die Abfertigung der Lkw-Fahrer im britischen Dover geht nur langsam voran. Viele Trucker werden Weihnachten in ihren Fahrerkabinen verbringen müssen.

Die Abfertigung in Dover (GB) dauert weiter an: Tausende Lkw-Fahrer werden Weihnachten in England verbringen müssen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch immer sitzen tausende Lkw-Fahrer in England fest und warten auf ihre Abfertigung.
  • Viele von ihnen werden Weihnachten nicht in ihrem Heimatland verbringen können.

Obwohl Frankreich die Grenze zu Grossbritannien wieder geöffnet hat, werden zahlreiche Lastwagenfahrer auch den ersten Weihnachtstag in Südostengland in ihren Kabinen verbringen müssen.

Zwar ist bisher Hunderten Fahrzeugen die Freigabe erteilt worden. Doch für die Einreise nach Frankreich ist ein negativer Corona-Test erforderlich, und die Abfertigung dauert weiter an.

Die britische Regierung will 300 Soldaten in die Grafschaft Kent rund um den Hafen Dover am Ärmelkanal schicken, die bei den Tests helfen sollen. Von bisher 2367 Tests bei Lkw-Fahrern seien 3 positiv ausgefallen, teilte die britische Regierung am Donnerstagabend mit.

Medizinische Mitarbeiter bereiten sich darauf vor, Lastwagenfahrer auf das Coronavirus zu testen, die vor dem Hafen von Dover stehen. - sda - Keystone/PA Wire/Andrew Matthews

«Wir müssen die Situation in Kent, die durch die plötzliche Auferlegung von Covid-Beschränkungen durch die französische Regierung verursacht wurde, so schnell wie möglich lösen», sagte Verkehrsminister Grant Shapps.

«Unser Ziel ist, dass ausländische Fahrer so schnell wie möglich nach Hause zu ihren Familien kommen.» Der Hafen Dover teilte mit, dass Fähren die Nacht über und auch an den Weihnachtstagen im Einsatz sein werden.

Etwa 3000 Fahrzeuge haben England verlassen

Frankreich hatte wegen der raschen Ausbreitung der neuen und möglicherweise besonders ansteckenden Corona-Variante in Grossbritannien die Grenzen geschlossen und erst in der Nacht zum Mittwoch wieder geöffnet.

Mit lautem Hupen feierten die ersten Fahrer, die wieder auf die Fähren durften, das Vorankommen. Üblicherweise kann eine Fähre mit 120 Lastwagen beladen werden.

Einige Lkws haben gemäss Behörden England bereits verlassen - doch viele stecken weiterhin in der britischen Hafenstadt fest. - Keystone

Auch am Eurotunnel ging es vorwärts. Nach Schätzungen waren bis Donnerstagabend etwa 3000 Fahrzeuge über diese Route ausgereist.

Noch aber warteten etwa 5000 Fahrzeuge in Kent. Die Behörden hatten den stillgelegten Flughafen Manston gut 30 Kilometer von Dover sowie Fahrspuren der Autobahn M20 als Parkplätze freigegeben.

Frankreich schickt Mahlzeiten

Einige Fahrer haben bereits fast eine Woche in ihrer Kabine verbracht. «Ich weiss, dass es für viele Fahrer sehr schwierig ist, aber ich versichere ihnen, dass wir unser Bestes tun, um sie heimzubringen», sagte Minister Shapps.

Im Kampf gegen das Lastwagen-Chaos schickte Frankreich mehr als 1000 Mahlzeiten über den Ärmelkanal. Auch Grossbritannien sei sehr aktiv, teilte der Beigeordnete Minister für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, am Donnerstagabend via Twitter mit.

Die Lkw-Fahrer müssen vor der Abreise getestet werden. - Keystone

«Wir müssen für die blockierten Lastwagenfahrer handeln», forderte Premierminister Jean Castex. «Hinter jeden Produkt, das in unserem Land vertrieben wird, stehen häufig eine Logistikkette und unsere Lastwagenfahrer», schrieb er auf Twitter.