«Zug ist abgefahren»: Neuer ARD-Chef sagt TV-Ende voraus
Der neue ARD-Chef Kai Gniffke gibt dem traditionellen Fernsehen nicht mehr viel Zeit. Stattdessen soll der TV-Sender künftig mit Tiktok und Co. konkurrieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue ARD-Chef Kai Gniffke gibt dem traditionellen Fernsehen keine Chance.
- «Der Zug ist abgefahren», ist der Journalist überzeugt.
Kai Gniffke übernimmt 2023 den Vorsitz des deutschen TV-Senders ARD. Trotzdem rechnet der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) dem traditionellen Fernsehen keine grossen Chancen mehr zu.
Er ist überzeugt: «Der Zug ist abgefahren. Die Generation meiner Kinder wird das nicht mehr schauen.» Aufgeben will der 62-Jährige aber nicht – «die ARD braucht ein Update».
«Geht um Zukunft des Journalismus»
Für Gniffke heisst das, den TV-Sender zu einer journalistischen Plattform umzustrukturieren. Diese solle mit den sozialen Medien konkurrieren.
«Wir wollen, dass die ARD die wichtigste Dialogplattform in Deutschland wird», erklärt der Deutsche gegenüber dem «Spiegel».
Auch sieht er vor, im ARD-Verbund Kompetenzen zu bündeln. «Lasst uns bitte nicht neun Podcasts zum Thema Klimawandel produzieren. Sondern einen einzigen, der eine konkurrenzlose Recherchetiefe besitzt.»
Die ARD drastisch umzukrempeln, sei dementsprechend nötig. Denn: «Es geht um die Zukunft des Journalismus», betont Gniffke.
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