Sind die Neandertaler wegen geringer Geburtenzahlen ausgestorben?

Die Neandertaler sind vor rund 40'000 Jahren ausgestorben. Nun glauben Forscherinnen, dass dafür normale Populationsschwankungen verantwortlich waren.

Zwei im Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgestellte Neandertaler. Die Gesichter wurden anhand von Knochenfunden mit einem Stereolitografen konstruiert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neandertaler könnten aufgrund von geringer Geburtenzahlen ausgestorben sein.
  • Wegen ihrer Populationsgrösse mussten sie früher oder später von der Erde verschwinden.
  • Diese Theorie vertreten niederländische Forscherinnen nach neuen Untersuchungen.

Vor rund 40'000 Jahren starben die Neandertaler aus. Eine neue Untersuchung zeigt nun: Grund für das Verschwinden unserer Neffen könnten normale Schwankungen in der Population gewesen sein.

In der Fachzeitschrift «Plos One» stellten niederländische Paläo-Anthropologinnen ihre Forschungsergebnisse vor. Sie sind der Ansicht, dass der Homo neanderthalensis aufgrund von tiefen Geburten- und hohen Sterberaten von der Erde verschwand.

Dazu stellten sie die Entwicklung unterschiedlicher Populationsgrössen mit bis zu 5'000 Individuen nach. Sie setzten die Populationen ungünstigen Bedingungen aus, wie etwa Abnahme der genetischen Gesundheit durch Inzucht.

Die Berechnungen zeigen: Nimmt man an, dass es 5'000 bis maximal 70'000 Neandertaler gab, mussten sie früher oder später aussterben. Demnach gab es in jedem Fall zu wenige von ihnen.