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Studie: Ansatz für bessere Schmerztherapie mit weniger Opioiden

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Bern,

Jedes vierte Kind wünscht sich nach einer Operation eine bessere Schmerzbehandlung. Eine Studie zeigt, wie man weniger Opioide verwenden könnte.

Die Schweiz liegt beim Opioiden-Kosum über dem europäischen Durchschnitt.
Die Schweiz liegt beim Opioiden-Kosum über dem europäischen Durchschnitt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt, wie sich der Einsatz von Opioiden nach Operationen reduzieren lässt.
  • Helfen könnte zum Beispiel die vorsorgliche Gabe von Nicht-Opioid-Schmerzmitteln.
  • Jedes vierte Kind oder dessen Eltern wünscht sich eine bessere Schmerzbehandlung.

Mediziner des Inselspitals und der Universität Bern haben in einer Studie aufgezeigt, wie sich der Einsatz von Opioid-Dosen nach Operationen bei Kindern reduzieren liesse. Helfen könnte demnach die vorsorgliche Gabe von Nicht-Opioid-Schmerzmitteln, wie die Forschenden im Fachmagazin «British Journal of Anaesthesia» berichten. Damit liesse sich auch das Wohl der Kinder nach der Operation verbessern.

Die Studie basiert auf dem internationalen Schmerzregister «PAIN OUT infant», in das Patientenberichte sowie klinische Daten einfliessen. Für die Auswertung nutzen die Forschenden die Angaben von über 900 Kindern mit einer Blinddarm- oder Mandelentfernung, die an insgesamt zwölf verschiedenen Spitälern operiert wurden.

Diese zwei Operationen seien die häufigsten Eingriffe bei Kindern und Jugendlichen überhaupt. Dies sagte die Studienleiterin Ulrike Stamer gemäss einer Mitteilung des Inselspitals vom Donnerstag.

Jedes vierte Kind möchte bessere Behandlung

Demnach wünschte sich jedes vierte Kind oder dessen Eltern eine bessere Schmerzbehandlung nach der Blinddarmoperation sowie jedes fünfte Kind nach einer Mandeloperation. Grund dafür waren hauptsächlich schmerzbedingte Schlafstörungen und Bewegungseinschränkungen. Die Kinder, die sich mehr Schmerzmittel wünschten, erhielten ausserdem nach der Operation höhere Opioid-Dosen als die anderen Kinder.

Opioide gehören zu den stärksten Schmerzmitteln. Sie können aber abhängig machen und bei Überdosierungen lebensgefährliche Nebenwirkungen auslösen.

Eine detaillierte Auswertung der Daten ergab, dass Kinder, die vor der Operation mindestens zwei verschiedene Klassen von Nicht-Opioiden erhielten, später deutlich seltener nach einer stärkeren Schmerzbehandlung verlangten.

In einem nächsten Schritt gehe es nun darum, die gefundenen Zusammenhänge genauer zu ergründen, so das Inselspital. Eine detaillierte Analyse der Dosierungen der verschiedenen Schmerzmittel könne wichtige Hinweise für bessere Behandlungen liefern.

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