Ampeln spenden Sicherheit beim Lebensmittel-Kauf
Der «Nutri-Score» soll Lebensmittel kategorisieren und somit Sicherheit und Wissen spenden. Nun wird diskutiert, ob die Ampeln schweizweit eingeführt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der «Nutri-Score» soll gesunde und ungesunde Lebensmittel unterscheiden.
- Eine auf der Verpackung aufgedruckte Ampel soll Wissen und Sicherheit spenden.
- Der Bundesrat soll eine landesweite Einführung prüfen, spricht sich aber eher dagegen aus.
Künftig sollen Lebensmittel mit dem «Nutri-Score», einer einheitlichen Ampel-Darstellung, bewertet und kategorisiert werden. Gesunde Lebensmittel werden grün gekennzeichnet, ungesunde hingegen rot. Diese neue Methode soll unter den Konsumenten Wissen und Sicherheit bezüglich der Nährwerte der einzelnen Lebensmittel spenden.
Kategorisierung in fünf Stufen
Diese Idee einer Bewertung anhand der Nährwerte verschiedener Lebensmittel existiert bereits seit einiger Zeit. Letztes Jahr wurde die Einführung des «Nutri-Scores» von Grossverteilern wie Coop und Migros allerdings abgelehnt. Die Geschäfte argumentierten, dass Lebensmittel nicht grundlegend in Gesund und Ungesund unterteilt werden könnten.
Rund ein Jahr später jedoch tauchte die Ampel vermehrt auf Lebensmittel-Verpackungen auf. Coop bedruckt seither die Eigenmarke Délicorn mit dem Ampel-Symbol, die Migros ihrerseits Produkte der Marken Pelican und Cornatur. Argumentiert wird dieses Umdenken mit dem Bedürfnis einiger Kunden nach einer einheitlichen und einfachen Kennzeichnung.
Diese Kennzeichnung beinhaltet fünf mögliche Stufen, von grün bis rot. Berechnet werden die Nährwerte der Lebensmittel pro 100 Gramm, Inhaltsstoffe wie Fettsäuren, Natrium und Zucker werden negativ bewertet. Obst, Gemüse, Ballaststoffe und Proteine hingegen führen zu einem besseren Gesamtergebnis. Dieses Ergebnis führt schliesslich zu einer Kategorisierung und dem Aufdruck einer der fünf Farben.
Sicherheit spenden ja, Ampelpflicht nein
Derzeit arbeiten bereits andere Länder der EU mit dem «Nutri-Score», um Konsumenten eine gewisse Sicherheit bei ihren Einkäufen zu spenden. Die Methode ist momentan freiwillig, für Ende 2022 wurde aber eine einheitliche Kennzeichnung in der gesamten EU angekündigt. Auch in der Schweiz soll eine solche einheitliche, landesweite Einführung nun geprüft werden.
Derzeit bedrucken bereits einige Unternehmen ihre Lebensmittel mit der Ampel. Der Nationalrat hat nun ein Postulat der Gesundheitskommission an den Bundesrat überwiesen. Dieser soll prüfen, wie hoch der Aufwand und besonders die Kosten einer landesweiten Einführung des «Nutri-Scores» ausfallen würden.
Der Bundesrat und auch einige politische Parteien der Schweiz reagieren zurückhaltend und fordern eine Ablehnung des Postulats. Sicherheit und Wissen zu spenden sei wichtig, hingegen sei eine Ampelpflicht klar abzulehnen. Solche Massnahmen sollen gemäss diesen Stimmen freiwillig bleiben.