Ansturm auf Corona-Testzentrum wegen Ferienbeginn und Gratis-Tests
Das Corona-Testzentrum in Yverdon-les-Bains erlebt zurzeit einen Ansturm. Die Anzahl zu testender Menschen habe sich in den letzten Wochen verdoppelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Anzahl Menschen im Corona-Testzentrum Yverdon-les-Bains hat sich verdoppelt.
- Dies ist vor allem auf den Ferienbeginn und die kostenlosen Coronatests zurückzuführen.
- Täglich teste man bis zu 200 Menschen. Die maximale Kapazität beträgt 250.
- Das Testzentrum erwartet einen starken Anstieg positiver Fälle.
Die kostenlosen Corona-Tests und der Ferienbeginn haben zu einem Ansturm auf das Testzentrum des Spitals in Yverdon-les-Bains VD geführt. Die Anzahl Menschen, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen, hat sich in den vergangenen Wochen verdoppelt.
«Von durchschnittlich 80 Tests pro Tag ist die Zahl auf 150 gestiegen, mit Spitzenwerten von über 200. An einem Tag haben wir sogar 242 Tests durchgeführt, während unsere maximale Kapazität 250 beträgt«. Dies sagt Julien Ombelli, medizinischer Leiter des Spitals Yverdon-les-Bains der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Dort wurde Ende April eine Anlage für Autofahrer, ein sogenanntes Drive-in-Testzentrum aufgebaut, das erste dieser Art in der Romandie. Einen Monat später wurde der Standort durch ein Walk-in erweitert, für Menschen, die zu Fuss kommen.
Kostenlose Früherkennungstests
Im Durchschnitt seien täglich zwischen zwei und fünf Patienten positiv getestet worden, sagt er. Seit dem 25. Juni 2020 sind die Kosten für alle Früherkennungstests kostenlos und werden vom Bund übernommen.
«Es gab einen grossen Boom vor den Sommerferien», erklärt Ombelli. Die Menschen kämen, um für ihre zukünftigen Reisen kontrolliert zu werden. Denn je nach Reiseziel benötigten sie ein Zertifikat, das einen negativen Test auf Coronavirus belege. Dieser Patiententyp muss den Test, die Analyse und das Zertifikat aus eigener Tasche bezahlen, das heisst 190 Franken pro Person.
Ferienrückkehrer könnten den Ansturm verstärken. «Wir gehen davon aus, dass zurückkehrende Touristen zu einer Zunahme von Tests und positiven Fällen führt», warnt der Chefarzt. Die andere Sorge sei der kommende Winter mit der Rückkehr der saisonalen Grippe. In Verbindung mit der Coronavirus-Pandemie und fast identischen Symptomen.
«Grosse Welle» erwartet
Ombelli geht davon aus, dass das Testzentrum mit Drive-in und das Walk-in längerfristig in Betrieb bleiben wird. Er erwartet weniger eine «grosse Welle» als einen «allmählichen Anstieg positiver Fälle. Dieser muss durch die Quarantäne von Patienten eingedämmt und kontrolliert werden.
Der Vorteil des Drive-in ist der «sehr verkürzte» Ablauf des Tests: Ein Patient kann sich in weniger als fünf Minuten auf der Website anmelden. Der Test wird innert nur drei Minuten an Ort und Stelle, hinter dem Spital, durchgeführt. Manchmal sogar innerhalb einer Stunde nach der Anmeldung, wenn es ruhig ist.
Zwischen der Anmeldung durch den Patienten und einem verfügbaren Termin kann es jedoch bis zu zwei oder drei Tagen dauern. Dies räumt der Chefarzt ein. Das sei aber sehr selten.
«Dies geschah in der Woche, in der Lehrer von zwei Schulen in Yverdon unter Quarantäne gestellt wurden. Zu dieser Zeit hatten wir einen grossen Andrang».