Ausmass an Schutt in Brienz übertrifft jegliche Schätzung

Das Ausmass des Murgangs in Brienz übertrifft alle Erwartungen, während Aufräumarbeiten und Sicherheitsmassnahmen weitergehen.

Brienz: Heftige Gewitter haben einen Murgang ausgelöst und Gebäude, parkierte Fahrzeuge, Strassen sowie Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs beschädigt. (Archivbild) (KEYSTONE/Alessandro della Valle) - keystone

Bis am Montagabend ist ein Viertel des Geschiebesammlers in Brienz geleert worden. Das Ausmass des Murgangs vom 12. August war grösser als erwartet, wie das Regionale Führungsorgan Oberer Brienzersee (RFO) mitgeteilt hat.

Die Masse an Schutt und Geschiebe habe «jegliche vorgängige Schätzung eines möglichen Ereignisses am Milibach» übertroffen, wie das RFO am Dienstagvormittag in einer Mitteilung schrieb.

Im Geschiebesammler massen Geologen am Montag 12'400 Kubikmeter Geschiebe, unterhalb des Sammlers Ablagerungen im Umfang von 50'000 Kubikmetern.

Sicherheitszonen und Zugangskontrollen

Ab Mittwochmorgen gelten eine Sperrrzone gelb im Bereich Milibach und eine Sperrzone orange entlang des Sees. In einem gewissen Gebiet ausserhalb der Gefahrenperimeter dürfen die Gebäude ab diesem Zeitpunkt wieder bezogen werden, wie das RFO weiter schrieb.

Zur gelben Sperrzone wird am Donnerstag ein begleiteter Zutritt auf Voranmeldung möglich sein. Nicht einsturzgefährdete Häuser werden durch einen Bauingenieur und einen Elektrokontrolleur gemeinsam mit der Eigentümerschaft begutachtet.

Zur orangen Sperrzone werde kein Zutritt möglich sein. Es handle sich um eine «sensible Zone aufgrund der Aufräumarbeiten», so das RFO.

Verkehrseinschränkungen und Bahnersatzbusse

Die Kantonsstrasse durch Brienz bleibt bis mindestens am kommenden Montagmorgen geschlossen, wie es weiter hiess.

Bis am Freitagabend fahren die Bahnersatzbusse der Zentralbahn über die Autobahn A8, am Wochenende verkehren sie wieder über die Kantonsstrasse durch Brienz. Der Bahnhof Brienz West werde nicht angefahren.