Bild der Verwüstung nach Unwetter in Cressier NE
Nach dem Unwetter in Cressier NE und Frochaux NE in der Nacht auf Mittwoch zeigt sich den Behörden und Anwohner ein Bild der Verwüstung.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstagabend wurden Cressier NE und Frochaux NE von einem Unwetter heimgesucht.
- Mittlerweile haben die Einsatzkräfte die Situation unter Kontrolle.
- Die Behörden rechnen mit einem Schaden von mehreren Millionen Franken.
In der Nähe des Bielersees regnete es am Dienstagabend so stark, dass der Fluss Rehault über die Ufer trat. Sturzbäche aus Schlamm und Wasser überschwemmten die Strassen von Cressier NE und Frochaux NE, wie die Kantonspolizei am Mittwochmorgen mitteilt.
Um 10 Uhr hielten die Behörden und die Polizei eine Medienkonferenz ab. Laurent Favre, Staatsrat des Kantons Neuenburg, spricht von dutzenden von Häusern und Autos, die beschädigt wurden. Die Einsatzkräfte seien nach dem Unwetter immer noch an den Aufräumarbeiten. Favre rechnet mit mehreren Dutzend Millionen Franken Schaden.
Polizei meldet keine Verletzten oder Vermissten
Frederic Mühlheim, Chef Verkehr, nennt das Geschehene von letzter Nacht «eine Katastrophe». «Wir haben extreme Schäden im Dorf. Wir stehen vor einer langen Arbeit, die nicht nur ein paar Tage dauern wird. Es ist eine schlimme Situation, die Cressier noch lange beschäftigen wird.»
Auch Ivan Keller, Stabschef der Kantonspolizei, meldet sich zu Wort: «Glücklicherweise gibt es keine Verletzten und keine Vermissten.» Der Bevölkerung von Cressier spricht er ein grosses Lob aus: «Ich war beeindruckt, wie sie mit den Behörden und Einsatzkräften zusammengearbeitet haben und wie viel Kraft sie gezeigt haben.»
Die ersten Probleme durch die Unwetter wurden am Dienstag gegen 19.45 Uhr gemeldet. Insgesamt gingen bei der Notrufzentrale in Neuenburg mehr als 500 Anrufe ein. Rund 75 Gebäude waren betroffen.
Situation nach Unwetter unter Kontrolle
Fast 120 Polizisten und Einsatzkräfte arbeiteten die ganze Nacht, um die Situation zu stabilisieren. Es kam zu rund 100 Rettungseinsätzen von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Zivilschutz und Polizei vor Ort. Auch ein Super Puma der Schweizer Armee wurde aufgeboten, um Luftaufnahmen zu machen.
Mehrere Familien müssen aufgrund von Wasserschäden und Stromausfällen umquartiert werden. Die Solidarität der Bevölkerung bei der Unterbringung der Betroffenen sei gross, so die Polizei. Sollten Personen nicht bei Familien oder Freunden unterkommen, will die Gemeinde Unterstützung bieten und Hotels organisieren.
Als Vorsichtsmassnahme empfiehlt die Polizei, dass die Menschen ihr Leitungswasser abkochen, bevor sie es trinken.