Coronavirus: Bestätigte Fälle in der Schweiz steigen auf 312

Für die ganze Schweiz gilt wegen des Coronavirus die «besondere Lage». Wir halten Sie über die wichtigsten Entwicklungen auf dem Laufenden.

Daniel Koch (l.) und Bundesrat Alain Berset an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz gibt es mittlerweile 312 bestätigte Coronavirus-Infektionen.
  • Zwei Personen sind an der neuartigen Lungenkrankheit gestorben.
  • Alle relevanten Informationen finden Sie im nationalen News-Ticker.

20:30 Der Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger fordert zur Bekämpfung des Coronavirus in der Schweiz eine «gelenkte Durchseuchung» von Personen. Gesunde aktive Erwachsene sollen gezielt angesteckt werden. «Je mehr Leute das Virus gehabt haben, desto weniger kann es sich ausbreiten», sagt er in einem Interview mit «20 Minuten».

Immunologe Beda Stadler findet diese Überlegung gar nicht so abwegig. «Das könnte funktionieren, aber es bräuchte ein riesiges Umdenken und eine grosse Disziplin der jüngeren Bevölkerung».

Der Schweizer Immunologe Beda Stadler. - Keystone

Man müsste gemäss Stadler darauf vertrauen können, dass junge Infizierte den Risikopatienten ausweichen. «Im ÖV etwa bräuchte es eigene Wagons für die über 65-Jährigen und die Jungen dürften ihre Grosseltern nicht mehr besuchen», sagt Stadler. Dass die Jungen so viel Disziplin hätten, daran glaubt er allerdings nicht.

«Nicht alle Anlässe verbieten»

Der Immunologe bezeichnet das Coronavirus als AHV-Virus, weil es vor allem für über 65-Jährige gefährlich sein kann. «Deshalb müsste man auch neu überdenken, welche Anlässe man verbietet», so Beda Stadler. Es mache zum Beispiel Sinn, Besuche in einem Altersheim zu verbieten. Partys oder Sportanlässe für Junge hingegen nicht.

19:30 Auch die Pfarreien und deren Mitglieder bleiben vom Coronavirus nicht verschont. «Das Weihwasser haben wir schon vor einigen Wochen entfernt», erklärt eine Kirchenmitarbeiterin aus dem Kanton Zürich gegenüber Nau.ch. Seit das Coronavirus auch in der Schweiz aufgetreten sei, habe sie es gar nicht mehr nachgefüllt.

Mit dieser Massnahme ist sie nicht allein. Denn: Durch das Greifen in das Becken und das darauffolgende Berühren des Gesichtes ist das Weihwasser ein potenzieller Verbreiter des Virus.

Abstand halten auf Kirchenbänken

Die Gottesdienste seien zwar weiterhin gut besucht, es gibt jedoch neue Regeln für die Kirchengänger. Sie sollen sich nicht mehr die Hände geben und sich besser auf den Kirchenbänken verteilen.

Romreisen der Firmgruppen sowie das gemeinsame Essen der Fastensuppe wurde ebenfalls in vielen Schweizer Pfarreien abgesagt.

Ein Weihwasser-Trog in einer Kirche. - Pixabay

17.25: Auch die SVP leidet unter dem Corona-Virus. Wie erwartet muss die Partei ihre Delegiertenversammlung vom 28. März in Basel verschieben, wie der «Blick» erfahren hat. Damit verzögert sich die Wahl des Nachfolgers von Parteichef Albert Rösti. Gegenüber Nau.ch hat dieser aber ausgeschlossen, länger im Amt zu bleiben.

SVP-Chef Albert Rösti schliesst eine Verlängerung seiner Amtszeit aus. Sollte die Delegiertenverammlung abgesagt werden, könnte Magdalena Martullo-Blocher übernehmen. - Keystone

In diesem Fall müsste das Trio von Vize-Präsidenten um Magdalena Martullo-Blocher das Ruder übernehmen.

15:21: Wegen der Ausbreitung des Coronavirus ist das diesjährige Cully Jazz Festival annulliert worden. Es hätte vom 27. März bis 4. April stattfinden sollen.

Angesichts der Epidemie hätte die Gesundheit des Publikums, der Künstlerinnen und Künstler sowie der Helferinnen und Helfer nicht garantiert werden können, schreiben die Organisatoren am Montag in einer Medienmitteilung. Sie hätten sich deshalb «schweren Herzens» dazu entschlossen, das Festival abzusagen.

15:04 In der Rehabilitationsklinik Basel (Rehab) ist eine ganze Abteilung wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt worden. Neben Patienten wurden auch Mitarbeitende positiv getestet.

Schweizerisches Paraplegikerzentrum in Basel an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. - keystone

Bei den infizierten Patienten handelt es sich um eine Frau und einen Mann, die sich inzwischen nicht mehr im Rehab befinden. Sie seien in ihre Herkunftsspitäler zurückgebracht worden und würden dort isoliert, teilte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt (GD) am Montag mit.

Bei der betroffenen Abteilung handelt es sich nach Auskunft von Rehab-Direktor Stephan Bachmann um die Überwachungsstation. Auch zwei weitere Patienten dieser Station befinden sich derzeit wieder in ihren Herkunftsspitälern. Den fünften Patienten der Station habe man Rehab-intern verlegt.

14:44: Studierende und Lehrkräfte aus den italienischen Corona-Sperrgebieten haben ab sofort und bis auf Weiteres keinen Zugang mehr zum Gelände der Tessiner Universität in Lugano und Mendrisio. Ähnliches gilt auch für in der Schweiz Wohnhafte, die unlängst in den betroffenen Regionen waren.

Studenten auf der Wiese vor dem Universitätscampus in Lugano. - Keystone

Betroffen sind Personen aus den Regionen Lombardei, Piemont, Venezien und Emilia-Romagna.

Wer in der Schweiz wohnt und an der Tessiner Universität arbeitet oder studiert und in den Sperrgebieten Norditaliens war, bleibt vorerst für zwei Wochen ausgeschlossen, auch wenn er oder sie keine Symptome hat.

14:37 In der Ostschweiz gibt es drei weitere Personen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Insgesamt sind es nun vier Fälle im Kanton St. Gallen, zwei in Appenzell Ausserrhoden und ein Fall im Kanton Thurgau.

13:24 Die Blick-Gruppe hat für ihre Mitarbeiter wegen des Coronavirus Home-Office angeordnet. «Wir wollen die Mitarbeitenden auch weiterhin vor der Möglichkeit einer Ansteckung schützen», begründet Ringier-Sprecher Mike Pelzer gegenüber «Persönlich» die Massnahme.

Man orientiere sich dabei bei den neuen Empfehlungen des BAG. Gleichzeitig würden allfällige Quarantäne-Massnahmen damit reduziert. Bestätigte Corona-Infektionen auf der Redaktion gäbe es derzeit nicht.

12:17 Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in der Schweiz ist bis am Montagmittag auf 312 gestiegen. Das sind 31 mehr als 24 Stunden zuvor.

Bei 62 Fällen liegt zudem ein erstes positives Resultat vor. Dies geht aus dem neuesten Situationsbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur epidemiologischen Lage hervor. Die Bestätigung durch das Referenzlabor in Genf steht für diese Fälle noch aus. Werden sie bestätigt, ergibt sich ein Total von 374 Fällen.

11.00 Die Berner Traditionsbäckerei Glatz setzt wegen des Coronavirus auf ein Bargeldverbot. Die Kundschaft soll derzeit nur noch mit Karte zahlen. Diese Massnahme gilt für sämtliche Standorte, auch für den Produktionsstandort an der Weyermannsstrasse.

09:25 An der Schweizer Börse ist es am Montag bei Handelseröffnung zum Crash gekommen. Der Swiss Market Index (SMI) verlor kurz nach der Eröffnung 6,3 Prozent auf 9'120 Punkte. Die sich ausbreitende Coronakrise zusammen mit dem Ölpreis-Krieg zwischen Saudi-Arabien und Russland schickte die Finanzmärkte weltweit weiter auf Talfahrt.