Coronavirus: Italiener in der Schweiz können Familie nicht sehen
Aufgrund des Coronavirus sind nicht zwingende Einreisen nach Italien immer noch untersagt. Für Personen mit Angehörigen in Italien ein Schlag in die Magengrube.
Das Wichtigste in Kürze
- Italien will die Grenzen am 3. Juni wieder öffnen. Die Schweiz hingegen nicht.
- Das BAG warnt vor nicht zwingenden Reisen in das Nachbarland.
- In der Schweiz lebende Italiener hoffen trotzdem auf das angetönte Datum.
Italien öffnet die Grenzen trotz Coronavirus. Ab dem 3. Juni soll die Einreise für Ausländer wieder möglich sein, Gespräche mit den Nachbarländern sind in Gange.
Schweizer sollen ebenfalls wieder einreisen können. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) untersagt jedoch nicht notwendige Reisen nach Italien. «Die Grenze nach Italien ist für nicht zwingende Reisen nach wie vor geschlossen», mahnt Mediensprecher Daniel Dauwalder auf Anfrage.
Und auch wenn eine Einreise nach Italien möglich werden sollte, gibt es einige Dinge zu beachten: «Was klar ist: man muss sich jederzeit an die Vorgaben des Landes in Sachen Verhalten und Hygiene halten». Dies erklärt Daniel Bach, Kommunikationsverantwortlicher des Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD).
Italiener können Familie wegen Coronavirus nicht besuchen
Viviana Rondinelli (21) ist gebürtige Italienerin und hadert mit der Situation. «Meine Schwester und ich wären eigentlich im April nach Italien gegangen um unsere Familie zu besuchen. Daher ist die Enttäuschung doch recht gross.»
Die Hoffnung, dass sie ihre Familie im Sommer besuchen kann, gibt sie jedoch nicht auf. Denn bis dahin, so denkt Rondinelli, hat sich die Situation sicherlich weiter beruhigt.
«Meiner Familie geht es soweit gut, die Angst ist aber auch dort immer noch gross. Wir machen uns immer noch grosse Sorgen», so die Schülerin. Erst seit ein paar Tagen ist der Bevölkerung in Kalabrien der Ausgang wieder gestattet.
Auch sei das Coronavirus in Kalabrien nicht ganz so stark ausgebrochen wie im nördlichen Teil des Landes. «Nach Mailand beispielsweise würde ich jetzt noch nicht einreisen. Aber Kalabrien ist ja sehr weit im Süden von Italien.»
Grenzen sollen gleichzeitig geöffnet werden
Auch Pietro R. aus Bern wartet sehnsüchtig darauf, mit seiner Familie wieder nach Italien in die Ferien fahren zu können. Auch seine Verwandten vermisst er sehr.
Die Ferien sind gebucht seit bekannt wurde, dass Italien die Grenzen am 3. Juni öffnen will. Trotzdem bleibt er auch vorsichtig und wird die Situation rund um das Coronavirus beobachten. Da er sowohl den Schweizer wie auch den italienischen Pass hat, kann er problemlos ein- und ausreisen.
Zwar würde sie gerne ihre Familie wiedersehen, doch Viviana Rondinelli versteht auch die Sicht der Schweiz. Es sei eine schwierige Situation, das sehe sie ein. Doch sie hoffe, dass die Schweiz die Grenzen sobald wie möglich öffne.
«Momentan ist es richtig, dass man nicht einreisen darf. Ich hoffe einfach, dass die Grenze zu Italien gleichzeitig mit der Grenze zu Deutschland geöffnet wird.» Also, dass sie spätestens am 15. Juni wieder nach Italien reisen dürfe.
Es wäre «unfair», so Rondinelli, wenn man nach Deutschland oder Österreich einreisen könnte, aber nicht nach Italien. Bis der Entscheid zur Grenzöffnung gefallen ist, kann sie aber einfach nur abwarten.