IT-Flop: Citysoftnet kostet Stadt Bern noch mehr Geld
Das Berner Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz benötigt einen Nachkredit aufgrund von Softwareproblemen.
Das Stadtberner Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz benötigt wie erwartet mehr Geld. Grund sind die Probleme bei der Umstellung auf die neue Fallführungssoftware Citysoftnet.
Der Gemeinderat hat dem Stadtrat einen Nachkredit über 2,738 Millionen Franken beantragt, wie er am Donnerstag mitteilte.
Dieser Kredit sei nötig, um den Alltagsbetrieb Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz (EKS) zu stabilisieren, schrieb der Gemeinderat in einer Mitteilung. Die Einführung von Citysoftnet habe zu einer Überbelastung des Personals und krankheitsbedingten Ausfällen geführt.
Die Aufarbeitung der Pendenzenlast dauert bis heute an, wie es weiter hiess. «Hinzu kommt, dass das Amt seit einigen Jahren steigende Fallzahlen mit zunehmend vulnerablen Klientinnen und Klienten verzeichnet», so der Gemeinderat.
Fachkräftemangel verschärft Situation
Ebenfalls sorge die Abwanderung von qualifiziertem Personals aus dem Sozialbereich zu einem Fachkräftemangel, was die Rekrutierung von geeignetem Personal erschwerte, hiess es weiter.
Für die Bewältigung des Pendenzenbergs musste die Stadt zusätzliches Personal befristet anstellen und externe Dienstleistungen beiziehen. Der Nachkredit wird für höhere Personal- und Dienstleistungskosten und Kosten für Massnahmen der eingesetzten Taskforce benötigt.
«Das Geld ist notwendig, damit das EKS seinem gesetzlichen Auftrag nachkommen kann und den Mitarbeitenden in der andauernden Transformationsphase genügend Ressourcen zur Verfügung stehen», wird der zuständige Gemeinderat Reto Nause zitiert.
Weitere Nachkredite erwartet
Ein Ende Juni veröffentlichter, externer Untersuchungsbericht kritisierte die Rolle der Stadt bei der Einführung von Citysoftnet stark. Der Gemeinderat kündigte damals bereits an, dass weitere Nachkredite nötig sein würden. Der nun beantragte Nachkredit ist bereits der vierte rund um Citysoftnet.