Martin Sellner: Fedpol verbietet Rechtsextremisten die Einreise

Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner darf bis auf Weiteres nicht in die Schweiz und nach Liechtenstein einreisen. Dies gab die Fedpol bekannt.

Der Rechtsextremist Martin Sellner (l.) darf bis auf Weiteres nicht in die Schweiz einreisen. (Archivbild) - Keystone

Die Schweizer Bundespolizei Fedpol hat eine Einreisesperre gegen Martin Sellner verhängt. Der österreichische Rechtsextremist hatte offenbar am 19. Oktober im Kanton Zürich auftreten wollen.

Die Sperre gilt für die Dauer von 18 Tagen und schliesst auch Liechtenstein ein, wie das Fedpol im Bundesblatt mitteilt. Dem Bundesamt zufolge basiere das Einreiseverbot auf einer umfassenden Einzelfallprüfung.

Nicht die erste Einreisesperre

Martin Sellner ist bekannt für rassistische, völkische und antisemitische Positionen und Verschwörungstheorien. Der 35-jährige Wiener gilt als eine der Schlüsselfiguren der rechtsextremen Szene im europäischen Raum.

Bereits im März dieses Jahres hatte die Aargauer Kantonspolizei den Auftritt des Rechtsextremen in Tegerfelden AG unterbunden. Beinah zeitgleich war auch in Deutschland ein bundesweites Einreiseverbot gegen Sellner ergangen.

Zugpferd der rechtsextremen Szene

Martin Sellner war massgeblich am Aufbau der österreichischen und deutschen Ableger der neu-rechten sogenannten Identitären Bewegung beteiligt. Unter anderem wurde er 2019 wurde er wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt, wie «Die Zeit» berichtet.

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Sellner stand auch im Fokus von Ermittlungen wegen möglicher Verbindungen zum Christchurch-Attentäter. Der Terrorist hatte vor seinem Anschlag eine Spende an Sellner überwiesen.

Trotz Anklagen wurde Sellner bisher nicht verurteilt. Er bestreitet alle Vorwürfe und sieht sich als Opfer politischer Verfolgung.