Züri-Fäscht-Explosion: «Leute rannten schreiend davon»

Das Züri Fäscht lockt Menschen aus der ganzen Schweiz an. Am Samstag nahm die Polizei sieben Personen fest. Am Mittag ist ein Stand in Brand geraten.

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zVg - Ein Essensstand am Züri Fäscht brannte am Sonntag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Züri Fäscht findet dieses Jahr vom 7. bis 9. Juli statt.
  • Die zahlreichen Besuchenden sorgen nicht nur für überfüllte Strassen, sondern auch Züge.
  • Gestern traf die Stapo mehrere Personen an, die mit Pfefferspray attackiert worden waren
  • Am Sonntagmittag fing ein Stand Feuer.

Heute geht das Züri Fäscht in die letzte Runde. Doch reibungslos verläuft der Tag bisher nicht: Am Sonntagmittag ist bei einem Stand ein Feuer ausgebrochen. Die Rauchwolken waren über der Stadt zu sehen.

Die Polizei bestätigt einen Einsatz der Feuerwehr auf Anfrage von Nau.ch. Das Feuer konnte mittlerweile gelöscht werden.

«Die Ursache des Feuers ist noch nicht bekannt. Tatsache ist, der Stand hat Totalschaden erlitten und kann für das Fest nicht mehr verwendet werden», erklärt Severin Lutz, Mediensprecher von «Schutz & Rettung» gegenüber Nau.ch.

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Nau.ch - Severin Lutz, Mediensprecher von «Schutz & Rettung» zum Brand am Züri Fäscht.

Beim Feuer am Essensstand seien auch Gasflaschen involviert gewesen. Diese seien heiss geworden und hätten deshalb gekühlt werden müssen. «Es kann natürlich sein, dass es dadurch mal einen Knall gegeben hat», so Lutz weiter. Aller Personen seien schnell in Sicherheit gebracht worden und niemand sei verletzt worden.

Augenzeugin: «Die Leute sind schreiend davon gerannt»

«Ich war am Arbeiten, als ich die Leute schreiend davonrennen gesehen habe», erklärt eine Augenzeugin im Interview mit Nau.ch. «Dann habe ich gesehen, dass, ich glaube ein Gastank, ziemlich intensiv gebrannt hat.»

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Nau.ch - Augenzeugin Sharina erklärt, wie sie das Feuer beim Züri Fäscht erlebt hat.

Sie habe nicht gewusst, ob sie ihren Arbeitsplatz evakuieren müsse und ob noch was explodieren könne. Die Feuerwehr sei aber «wahnsinnig schnell da» gewesen.

Einige zerstörte Gasflaschen stehen am Stand nach dem Feuer. - Nau.ch

Aus der ganzen Schweiz reisen die Feierlustigen ans Züri Fäscht. Die Züge an das Stadtfest sind überfüllt. Das zeigen unter anderem Bilder aus der S5 von Zug in Richtung Zürich Hauptbahnhof. Das führt zu Verspätungen und erhitzten Gemütern.

Begeistert sind die gefühlt hundert Menschen in den vollen Zügen wohl nicht. Jedoch nehmen sie es für das grösste Schweizer Volksfest, das nur alle drei Jahre stattfindet, offenbar gerne auf sich. Dieses Jahr werden bis zu 2,5 Millionen Besucher erwartet.

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Nau.ch - Die S-Bahn von Zug nach Zürich ist voll.

Aufgrund des grossen Andrangs musste die Stadtpolizei Zürich das innere Seebecken am Samstagvormittag sperren. Darüber informierte sie auf Twitter. Zuvor hatte sie vor den vielen Besuchenden gewarnt und diese gebeten, das Gebiet zu meiden.

Am Samstag hatte die Polizei am Züri Fäscht mehr zu tun als noch am Freitag. - Nau.ch

Am Samstag hätten das Züri Fäscht mehr Personen besucht als am Freitag, heisst es in der Medienmitteilung der Stadtpolizei vom Sonntag. Insgesamt seien rund 30 Personen festgenommen worden. Bei den Verhafteten handelt es sich um Personen, die mutmasslich Vermögensdelikte oder Tätlichkeiten begangen hatten, gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz verstossen hatten oder wegen nichtbezahlter Bussen ausgeschrieben waren.

Die Festnahmen betreffen laut Stapo vier Männer und drei Frauen im Alter zwischen 16 und 37 Jahren. Zudem fand sie mehrere Personen auf, die bei Auseinandersetzungen mit Pfefferspray kontaminiert worden waren. Durch die Polizei wurden zudem rund 70 Personen weggewiesen.

Züri-Fäscht-OK in Festlaune: Viel Publikum und kaum Zwischenfälle

Viele Leute, weniger Abfall und keine gravierenden Probleme: Die Organisatoren des dreitägigen Züri Fäscht haben am frühen Sonntagabend eine erste positive Zwischenbilanz des «grössten Volksfestes der Schweiz» gezogen.

Rund zwei Millionen Menschen haben gemäss einer Schätzung des Organisationskomitees (OK) das riesige Festgelände in der Zürcher Innenstadt und am Seebecken besucht. Damit wurde etwa die Zahl der letzten Austragung von 2019 erreicht.

Rekorde strebten die Organisatoren nicht an – wichtiger seien Sicherheit und Freude am grössten Volksfest der Schweiz, sagte OK-Präsident Albert Leiser. Diesbezüglich falle die Bilanz sehr positiv aus: «Hervorragendes Wetter und wenige Zwischenfälle sorgten für unbeschwerte Feststimmung.»

Mit einem Depotsystem auf Alu und PET sowie Wertstofftrennungen wollten die Organisatoren die anfallende Abfallmenge halbieren. Noch dauere das Fest an, erste Anzeichen deuteten aber auf eine Reduktion der Müllmenge hin, hiess es am Sonntagabend. Genaue Auswertungen folgen.

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Das letzte Züri Fäscht fand im Jahr 2019 statt. Wegen der anhaltenden Unsicherheit bezüglich des Coronavirus wurde es um ein Jahr nach hinten verschoben.

Nun findet es vom 7. bis 9. Juli statt. Das Programm dauert am Sonntag bis um 23 Uhr.