Spenden für «Black Lives Matter», die tatsächlich ankommen
Seit dem Tod von George Floyd ist die «Black Lives Matter»-Bewegung erneut in den Fokus der Medien gerückt. Helfen kann man dieser Bewegung auch durch Spenden.
Das Wichtigste in Kürze
- «Black Lives Matter», kurz BLM, setzt sich gegen rassistische Polizeigewalt ein.
- Die Bewegung ist nicht nur in den USA, sondern auch in der Schweiz aktiv.
- Wir können die Organisation unter anderem durch unsere Spenden unterstützen.
Am 25. Mai verstarb der Afroamerikaner George Floyd bei einer Festnahme durch die Polizei. Als Reaktion darauf entbrannten Demonstrationen, die weitere Verhaftungen, Verletzungen und Todesfälle zur Folge hatten. Diese Ausschreitungen finden weltweit statt und bahnten sich ihren Weg auch in die Schweiz.
Rassistische Polizeigewalt in den USA
Die Bewegung «Black Lives Matter» ist bereits seit 2013 weltweit tätig. Sie setzt sich ein im Kampf gegen rassistische Gewalt durch die Polizei. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd, festgehalten auf einem Handyvideo, brachte die Menschen erneut auf die Strassen.
Rassistisch motivierte Polizeigewalt hat besonders in den USA eine lange Geschichte. Gemäss Experten haben einige rassistisch anmutenden Praktiken der Polizei ihren Ursprung in der Sklaverei. Hinzu kommen immer wieder offensichtliche, rassistisch motivierte Handlungen und Überzeugungen einzelner Polizisten, die publik werden.
Weiterhin ist die Hautfarbe oftmals ausschlaggebend für eine Kontrolle der Polizei. Auch das Risiko, dass eine Kontrolle eskaliert und Gewalt angewendet wird, ist in einem solchen Fall grösser. Zusätzlich macht die Politik hinsichtlich der rassistischen Polizeigewalt keine Fortschritte, im Gegenteil. Unter US-Präsident Donald Trump wurden einige vielversprechende Reformen im Kampf gegen Rassismus rückgängig gemacht.
«Black Lives Matter» in der Schweiz
In den vergangenen Wochen fanden auch an mehreren Orten in der Schweiz Demonstrationen der «Black Lives Matter»-Bewegung statt. Zehntausende Menschen gingen in Zürich, Bern, Luzern und anderen grossen Städten auf die Strasse. Die Demonstrationen verliefen grösstenteils friedlich und die Sicherheitsmassnahmen aufgrund des Coronavirus wurden so gut wie möglich eingehalten.
Unterstützen lässt sich «Black Lives Matter» nicht nur durch die Teilnahme an Demonstrationen. Zahlreiche Petitionen im Internet fordern Verfahren für die für den Tod von George Floyd und anderer Opfer verantwortlichen Polizisten. Mittlerweile haben über 12 Millionen Menschen die Petition «Justice for George Floyd» unterzeichnet.
Weiter bittet die «Black Lives Matter»-Bewegung ihre Anhänger darum, bei der Staatsanwaltschaft und dem Bürgermeister von Minneapolis Nachrichten zu hinterlassen. Dafür wurden im Internet die Telefonnummern und E-Mail-Adressen der jeweiligen Personen veröffentlicht. Sowohl die Staatsanwaltschaft wie auch der Bürgermeister sollen aufgrund des grossen Andrangs zu einem Handeln und Umdenken gezwungen werden.
Spenden, die tatsächlich ankommen
Wie viele andere Bewegungen und Organisationen finanziert sich auch «Black Lives Matter» durch Spenden. Diese Gelder werden direkt wieder investiert. Beispielsweise werden mit den Spenden Kautionen für Demonstranten gestellt, die verhaftet worden sind.
Die Organisation gab nun aber bekannt, dass ihr Vorrat an Spenden vorläufig gedeckt sei. Sie bittet ihre Unterstützer nun darum, der Familie von George Floyd zu helfen. Auf ein Spendenkonto, eröffnet von George Floyds Bruder, können Spenden eingezahlt werden, die für Beerdigung und anfallende Gerichtskosten verwendet werden.
Auch Minnesota, wo George Floyd gelebt hat, ist aufgrund der schlechten Infrastruktur auf Spenden angewiesen. Aufgrund von Vandalismus, teilweise während Demonstrationen, wurden viele Viertel zerstört. «Reclaim the Block» setzt sich dafür ein, durch Spenden die Nachbarschaften wieder bewohnbar zu machen.
Wer für die Familie von George Floyd oder die Bewegung «Black Lives Matter» spenden möchte, findet hierfür zahlreiche Möglichkeiten. Es wurde publik, dass nicht alle Spendengelder tatsächlich an die genannten Orte flossen und ihren Zweck so verfehlten. Daher empfiehlt sich eine gründliche Recherche, damit Ihre Spenden dort ankommen, wo sie im Kampf gegen den Rassismus verwendet werden.