Tessiner Gemeinden müssen bereits im April Wasser sparen
Erneut fehlt im Tessin früh im Jahr der Regen. Meteorologen glauben an eine langfristige Änderung des Niederschlags, an die sich die Schweiz anpassen muss.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Gemeinden im Tessin leiden unter dem Wassermangel im Kanton.
- Grund dafür ist der mangelnde Regen.
- «MeteoSchweiz» spricht sogar von einer langfristigen Änderung des Niederschlags.
Das Tessin ächzte schon im letzten Jahr unter 50 Prozent weniger Niederschlag. Doch auch im Winter ist der grosse Regen nicht gekommen. In der Sonnenstube der Schweiz heisst es darum schon jetzt im April: Wassersparen.
Konkret heisst das: In 15 Prozent der Tessiner Gemeinden gibt es bereits Wasserbeschränkungen. Eine dramatische Situation droht erneut auch den Fischen. Die Seepegel sind bereits jetzt 80 Zentimeter tiefer als sonst.
«Die Situation ist aktuell angespannter als im letzten Frühling. Es gibt rund 60 Prozent weniger Schnee als im Durchschnitt der letzten Jahre. Zudem sind die Abflüsse sehr tief», warnt Hydrologe David Volken vom Bundesamt für Umwelt (BAFU).
Auch künftig dürfte es weniger regnen
Er warnt: «Es braucht rund 50 Regentage, bis sich die Lage im Tessin normalisiert.» Für die nächsten zehn Tage würden die Wettermodelle aber keine nennenswerten Niederschläge in Aussicht stellen.
Umfrage
Fürchten Sie sich vor einem Wassermangel in der Schweiz?
«MeteoSchweiz» rechnet auch langfristig mit einer Änderung im jährlichen Verlauf der Niederschläge. «Wie gross diese Änderung sein wird, hängt von der Umsetzung der Klimaschutzmassnahmen ab», erklärt ein Sprecher gegenüber Nau.ch.
Könnten die Wasserbeschränkungen somit normal werden? Dies hange stark von unseren Anpassungsfähigkeiten und von den weltweiten Linderungs-Massnahmen ab, heisst es.