Preisaufschläge versüssen Nestlé den Start ins Jahr 2025
Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Nestlé ist zum Jahresauftakt etwas schneller gewachsen als erwartet.

Für das Umsatzplus sorgten vor allem Preisaufschläge auf Kaffee und Schokolade. In der Folge verloren aber die mengenmässigen Verkäufe etwas an Schwung.
Insgesamt erzielte das Unternehmen aus Vevey in den ersten drei Monaten des neuen Jahres einen Umsatz von 22,6 Milliarden Franken, wie es am Donnerstag mitteilte. Wechselkurseinflüsse sowie Portfoliobereinigungen herausgerechnet wuchs Nestlé aus eigener Kraft um 2,8 Prozent. Im Schlussquartal des Vorjahres war Nestlé noch um 2,7 Prozent gewachsen. Gewinnzahlen gibt Nestlé zum ersten Quartal keine bekannt.
Mit den Zahlen hat Nestlé die Analystenerwartungen übertroffen: Diese hatten im Schnitt mit einem Plus von 2,4 Prozent gerechnet. Sie hatten erwartet, dass Effekte wie ein Handelstag weniger sowie ungünstig gelegene Feiertage wie das chinesische Neujahr, Ramadan und Ostern das Geschäft bremsen.
Getrieben war das Wachstum insbesondere von Preiserhöhungen. Damit gab Nestlé die Verteuerung von Kaffee und Kakao an die Kunden weiter. Im Gegenzug gerieten mengenmässig die Verkäufe ins Stocken. Sie legten im ersten Quartal nur noch um 0,7 Prozent zu. Demgegenüber war das sogenannte interne Realwachstum (RIG) im Schlussquartal 2024 noch bei 1,5 Prozent gelegen.
Starke Preiserhöhungen bergen immer das Risiko, die Konsumenten abzuschrecken. In der Tat hätten sich grössere Aufschläge in einigen Fällen anfangs deutlich auf die Verkäufe ausgewirkt, hiess es. Diese goutierten die Kunden teils nicht, was das stark verlangsamte interne Realwachstum widerspiegelt.
Verkäufe schrumpfen bei Säuglings- und Babynahrung
Bei den Süsswaren betrug der Preisaufschlag über das ganze Sortiment gerechnet happige 10 Prozent. Die verkauften Mengen gingen indes um 1,1 Prozent zurück. Beim Warensortiment Getränke in flüssiger und Pulverform – in dem das Kaffeegeschäft enthalten ist – fielen die Preisanpassungen mit 4,7 Prozent etwas moderater aus und auch die Verkäufe blieben mit 0,5 Prozent stabil.
Mühe bekundete Nestlé in der Sparte Säuglings- und Babynahrung, wo die Verkäufe bei den Marken Gerber und Nido weiterhin schrumpften. Bei den Tiefkühlprodukten setzte sich der Rückgang zwar fort, allerdings langsamer als 2024, wie der Konzern festhielt.
Bei der Gesundheitssparte Nestlé Health Science verlangsamte sich das Wachstum wieder, wobei das Ergebnis in den einzelnen Bereichen unterschiedlich ausfiel. Das Management will sich dort nun vermehrt auf die Premium-Marken konzentrieren.
Insgesamt sieht sich der Konzern auf Kurs bei der Umsetzung seiner neuen Strategie unter CEO Laurent Freixe zur Beschleunigung des Gruppenwachstums. Man sei weiterhin bestrebt, Doppelspurigkeiten zu beseitigen und die Innovation zu beschleunigen. Die Kosteneinsparungen von 700 Millionen Franken bis Ende Jahr seien auf gutem Weg.
Das Unternehmen gab sich zuversichtlich, die angepeilten Jahresziele trotz internationalem Zollstreit und Unsicherheiten zu erreichen. Für 2025 stellt das Management weiter eine Verbesserung des organischen Umsatzwachstums gegenüber 2024 in Aussicht. Es soll «in einem normalen Geschäftsumfeld 4 Prozent plus» betragen. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll bei 16,0 Prozent oder höher liegen. Mittelfristig will Nestlé weiterhin wieder zu Werten von über 17 Prozent zurück.