Schweizer Technologie: So wird die MINT-Branche für alle interessant

Schweizer Technologie: Die MINT-Branche birgt viel Potenzial – und doch sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Massnahmen könnten helfen, das zu ändern.

Die Schweizer Technologie boomt. Auch der Anstieg des Frauenanteils in der MINT-Branche muss angehoben werden. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Im MINT-Bereich gibt es nach wie vor viel zu wenig Frauen.
  • Eine gezielte Förderung könnte hier Abhilfe schaffen.

Im heutigen digitalen Zeitalter ist Technologie ein grundlegender Bestandteil unseres Lebens geworden. Für ehrgeizige Berufstätige, die sich in der Welt einen Namen machen wollen, gibt es viele lukrative Karrieremöglichkeiten im MINT-Bereich. Auch viele Schweizer Technologien basieren auf den Grundlagen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT).

Leider scheinen junge Frauen diese Möglichkeiten nicht in vollem Umfang zu nutzen. Viele wissen nichts von diesem vielversprechenden Sektor oder haben kein Interesse daran.

Wenige Frauen entscheiden sich für Beruf in MINT-Bereich

Trotz des Potenzials einer Ausbildung in MINT-Bereichen entscheiden sich erstaunlich wenige Frauen für diesen Berufsweg. Die Daten des Bundesamtes für Statistik zeigen es deutlich. Im Bereich «Software- und Anwendungsentwicklung» sind es nur acht Prozent und in «Elektrotechnik» sogar nur sechs Prozent.

Die Schweizer Technologie fördert Jobs im MINT-Bereich, wo auch Frauen ihre Chance erhalten. - Depositphotos

Eine Studie von Rütter Soceco aus dem Jahr 2019 belegt weiterhin: nur 27,5 Prozent der Absolventen von Ingenieurstudiengängen an Schweizer Universitäten sind Frauen. An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften liegt der Anteil sogar noch niedriger (20 Prozent). Auch in der realen Arbeitswelt spiegelt sich dieses Ungleichgewicht der Frauen in der Schweizer Technologie wider.

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Oft handelt es sich um Desinteresse

Berufs- und Studienentscheidungen sollten weit vor Beginn der Lehrstellensuche gut überlegt sein. Oftmals werden Mädchen und Frauen nicht ausreichend dabei unterstützt, eine fundierte Berufswahl zu treffen. Besonders in den Bereichen Technologie, IT und Industrie.

Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass viele Mädchen keine lohnende Zukunft in MINT-bezogenen Berufen sehen. Der Grund: ihre Möglichkeiten für eine sinnvolle Berufsberatung sind oft begrenzt. Die Schweizer Technologie muss hier nachlegen und Optionen schaffen.

Oft führt Desinteresse in jungen Jahren schon dazu, dass der Berufszweig nicht angestrebt wird. - Depositphotos

Der gleichberechtigte Zugang zu Informationen über potenzielle Karrieren in diesen Bereichen muss früher ermöglicht werden.

Schweizer Technologie: Eine langfristige Förderung

Ein einzelnes MINT-Bildungsprogramm reicht nicht aus, um Geschlechterstereotypen nachhaltig zu bekämpfen. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist es wichtig, dass Mädchen und Frauen von mehreren Seiten unterstützt werden.

Das könnte durch anhaltende Initiativen und die Einbindung in verschiedene Bereiche ihres Lebens wie Schule, aber auch ausserschulische Aktivitäten erfolgen. Die Verknüpfung dieser Massnahmen bietet die Chance auf einen dauerhaften Wandel mit echten Auswirkungen.

Ausgewogene Vertretung der Geschlechter als Lösungsansatz

Um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, muss eine grössere Vielfalt in traditionell männerdominierten Bereichen wie den MINT-Fächern entstehen. Auch in historisch weiblich geprägten Bereichen wie dem Gesundheitswesen oder der Bildung sollten Männer attraktive Berufsmöglichkeiten sehen.

Eine grössere Vielfalt im Bereich der männerdominierten Berufe könnte Abhilfe schaffen. - Depositphotos

Eine ausgewogene Vertretung der Geschlechter wäre von Vorteil, um auch die jüngeren Generationen zu motivieren. Die Schweizer Technologie legt hier nach und bietet mittlerweile immer mehr Bildungsmöglichkeiten für Frauen an.