Schweizerische Nationalbank beendet Ära der Negativzinsen
Die Schweizerische Nationalbank beendet mit der heutigen Erhöhung um 0,75 Basispunkte die Ära der Negativzinsen. Der Leitzins liegt nun bei 0,5 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizerische Nationalbank schafft die Negativzinsen ab.
- Nach der heutigen Erhöhung um 0,75 Basispunkte liegt der Leitzins neu bei 0,5 Prozent.
- Die SNB will dem Inflationsdruck entgegenwirken und schliesst weitere Schritte nicht aus.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute Donnerstag eine historische Entscheidung getroffen. Mit der Erhöhung des Leitzinses um 0,75 Basispunkte setzt sie der Ära der Negativzinsen nach acht Jahren ein Ende. Der Schweizer Leitzins liegt nun bei +0,5 Prozent.
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In ihrer Medienmitteilung schreibt die SNB, sie wolle dem Inflationsdruck (im August auf 3,2 Prozent angestiegen) entgegenwirken. Bisher von der Teuerung verschonte Dienstleistungen und Güter sollen so weiterhin geschützt sein. «Es ist nicht auszuschliessen, dass weitere Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten», heisst es weiter.
Denn die Inflation würde bis ins erste Quartal des nächsten Jahres anhalten, so die Prognosen. Danach sollte sie sich allerdings abschwächen: Für das Jahr 2023 wird sie auf 2,4 Prozent geschätzt, 2024 dann auf 1,7 Prozent. Das BIP hingegen soll weniger wachsen als zuvor angenommen, mit rund 2 Prozent.
Schweizerische Nationalbank schliesst Devisen-Verkauf nicht aus
Präsident Thomas Jordan gab zudem bekannt, aktiver auf dem Devisenmarkt werden zu wollen. Möglicherweise würde die Notenbank Devisen verkaufen: Sollte sich der Franken jedoch weiter aufwerten, so wäre die Schweizerische Nationalbank auch bereit, Devisen zu kaufen.
Insgesamt habe sich die Negativzinspolitik bewährt, so Jordan weiter. Auch in der Zukunft werde das Instrument wichtig bleiben, das «nötigenfalls» eingesetzt würde.
Bereits im Juni hatte die Notenbank – erstmals seit 2007 – den Leitzins angehoben. Die überraschende Erhöhung um 50 Basispunkte auf -0,25 Prozent begründete Thomas Jordan wie folgt: «Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift.»