Swiss Re rechnet mit Ukraine-Kosten wie bei Naturkatastrophe
Versicherer Swiss Re rechnet damit, dass sich der Ukraine-Krieg ähnlich wie eine Naturkatastrophe auf das Geschäft auswirken wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Versicherungsgeschäft sind noch unklar.
- Swiss Re geht jedoch davon aus, dass diese ähnlich sind wie bei einer Naturkatastrophe.
Der Krieg in der Ukraine und die vom Westen gegen Russland verordneten Sanktionen sind auch für die Versicherungsindustrie mit grossen Unsicherheiten verbunden. «Noch ist unklar, wie sich die Folgen des Kriegs auf das Geschäft von Versicherungen und Rückversicherungen auswirken werden». Das sagte der CEO von Swiss Re, Christian Mumenthaler, zu Beginn eines Investorentreffens am Donnerstag.
Derzeit gehe er davon aus, dass die Ukraine-Krise eine Belastung für die Branche nach sich ziehe, die in etwa im Rahmen einer mittelgrossen Naturkatastrophe liege, fuhr Mumenthaler fort.
Vergleich mit Wintersturm «Uri»
Als Beispiel für eine solche Katastrophe zog er den Wintersturm «Uri» heran, der Anfang 2021 in Texas gewütet und der gesamten Versicherungsbranche Kosten im Umfang von 15 Milliarden US-Dollar beschert hatte.
Swiss Re werde von diesen Kosten sehr wahrscheinlich in gewohntem Rahmen einen Teil mittragen, sagte Mumenthaler. Üblicherweise betrage der Anteil, der auf die Rechnung der Swiss Re gehe um die 10 Prozent. Bei den Belastungen gehe es vor allem um Zahlungen zu Kreditausfallverträge, erklärte der CEO weiter. Ob die Erstversicherer die Kosten dazu bereits im ersten Quartal verbucht haben oder dies erst später tun, sei auch noch unklar.
Sowieso seien die Gesamtkosten zur Ukraine-Krise erst dann abschätzbar, wenn der Krieg zu Ende gehe und wenn klar sei, wie mögliche Friedensverträge ausgestaltet seien.