Windisch AG: Frührömisches Militärlager entdeckt und ausgegraben
Archäologen fanden in Windisch AG die Befestigungen eines frührömischen Lagers. Das Militärlager befand sich in zwei Meter Tiefe.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein römisches Militärlager wurde bei Ausgrabungen gefunden.
- Das Militärlager befand sich ungefähr zwei Meter tief in der Erde.
Bei Ausgrabungen in Windisch AG haben Archäologen die Befestigung eines frührömischen Militärlagers und die Reste eines dazugehörigen Lagertors entdeckt. Die Spuren der Antike auf einer Fläche von über 1800 Quadratmetern wurden dokumentiert.
Das Areal der Baugrube für ein Neubauprojekt der Klinik Königsfelden war bereits in den Jahren 1935 bis 1939 ausgegraben worden. Das teilte das kantonale Departement Bildung, Kultur und Sport am Montag mit. Es sei daher vermutet worden, dass in grösseren Tiefen noch mit intakten römischen Überresten zu rechnen sei.
Römisches Lager in Windisch war zwei Meter Tief in der Erde
So wurden dieser frühe Spitzgraben sowie die Reste eines dahinterliegenden Befestigungswalles in der Baugrube in etwa zwei Metern Tiefe angetroffen. Glücklicherweise hatten die Ausgräber vor rund 80 Jahren diese eher unscheinbaren Spuren seinerzeit im Boden belassen, wie die Kantonsarchäologie festhält.
Der fünf Meter breite und zwei Meter tiefe Spitzgraben war vom römischen Militär in den Boden eingetieft worden. Von grosser wissenschaftlicher Bedeutung ist gemäss Kantonsarchäologie die Tatsache, dass der Spitzgraben ganz im Westen des Grabungsareals endet. Hier ist also eine Torsituation mit durchführender Kiesstrasse zu rekonstruieren.
Die Reste der bis 1939 ausgegrabenen Bauten angetroffen
Im Grabungsareal in Windisch wurden zudem die Reste der bereits zwischen 1935 und 1939 ausgegrabenen Bauten des Truppenlagers angetroffen. Neben Fundamentresten von Mannschaftsbaracken fanden sich mehrere Mauerzüge des grossen Lagerspitals.
Erhalten hat sich ein über 1,8 Meter tiefer gemauerter Kanal. Er war einstmals wohl mit Steinplatten abgedeckt und entwässerte eine breite Kiesstrasse des Legionslagers.

Die detailliert gezeichneten Pläne der alten Ausgrabungen können dank exakter Neuvermessung nun erstmals mit den genauen Geodaten dokumentiert werden.
Damit ist der Gesamtplan des römischen Vindonissa in seiner Qualität verbessert worden. Er gibt den Archäologen bei künftigen Ausgrabungen mehr Planungssicherheit.