Zug: «Tandem»-Projekt geht in dritte Runde
Das Tandem-Format soll fester Bestandteil der Zuger Kulturagenda werden. Zur dritten Ausgabe im Juni 2025 geht deshalb es in externe Trägerschaft über.
Wie die Stadt Zu schreibt, verlegen beim «Tandem» Kulturschaffende ihr Atelier oder ihren Proberaum für einen Monat in ein Geschäft der Zuger Innenstadt und laden dazu ein, ihnen bei der Arbeit über die Schultern zu schauen.
Im Juni 2024 fand bereits die zweite Ausgabe statt und die dritte ist in Planung. Bisher unter Federführung der Stadt Zug. Dies soll sich nun aber ändern.
Vorteilhaft für Detailhandel, Kulturschaffende und interessiertes Publikum
Das Projekt Tandem ist eine von 12 Projektideen von «Miteinander im Detailhandel», einer Initiative der Vereinigung Pro Zug und der Stadt Zug zur Aufwertung des Einkaufsstandortes Zuger Innenstadt.
Das Kulturförderprojekt wurde von der Abteilung Kultur der Stadt Zug mit Beiträgen des Kantons Zug und von Zuger Kulturförderstiftungen umgesetzt. Durch das Tandem wird künstlerischer Arbeits- und Experimentierraum geschaffen.
Publikum und Kundschaft erhalten einen niederschwelligen Zugang zu dem, was sonst in Ateliers und Proberäumen verborgen passiert. Fernab der gewohnten Kulturorte wird so ein direkter Dialog zwischen Öffentlichkeit und Kulturschaffen eröffnet.
Zugleich erhalten Detailhandel und Kulturschaffende durch das Projekt mehr Sichtbarkeit und den Zugang zu einem neuen Publikum.
Neue Trägerschaft in lokaler Kreativagentur gefunden
Das Format hat sich bewährt und soll zum festen Bestandteil der Zuger Kulturagenda werden.
«Von Beginn an stand fest, dass nach ein bis zwei Durchführungen das Projekt an eine externe Trägerschaft übergeben wird», so Stadtpräsident André Wicki und führt weiter aus: «Um die passende Trägerschaft zu finden, führten die Abteilung Kultur und die Fachstelle Stadtentwicklung Interviews mit unterschiedlichen Interessentinnen und Interessenten, welche über das notwendige Knowhow verfügen.»
Die Wahl fiel auf Laura Hürlimann und Rafael Casaulta und ihre Kreativagentur Gäggeligääl, welche tief in der lokalen Kulturszene verwurzelt sind. Um den Wissenstransfer zu gewährleisten, war die neue Trägerschaft als externe Co-Projektleitung in die Organisation der zweiten Durchführung miteinbezogen worden.
«Die gelungene Zusammenarbeit mit Gäggeligääl als Co-Projektleitung im Tandem 2024 machte uns deutlich, dass das Projekt zur dritten Ausgabe im Juni 2025 übergeben werden kann», erklärt Iris Weder, Leiterin Abteilung Kultur der Stadt Zug.
Eigens zum Zweck gegründeter Verein übernimmt strategische Leitung
Für die Übergabe wurde ein Verein gegründet, welcher die strategische Leitung übernimmt. Im Vorstand des Vereins sind Sira Trinkler (freischaffende Künstlerin und Grafikerin), Walter Speck (Confiserie Speck) und Silvio Bischof (Les Deux Boutique).
Walter Speck, Silvio Bischof und Sira Trinkler sind dem Projekt als ehemalige Tandempartner eng verbunden. Gäggeligääl wird vom Verein als operative Geschäftsleitung beschäftigt und sind ab Oktober 2024 für die gesamte Projektleitung inklusive Fundraising zuständig.
Folgeprojekte als Beispiel nachhaltiger Vernetzung
«Nebst der Belebung der Innenstadt und der Förderung künstlerischer Arbeitsprozesse war das Ziel vom Tanden immer auch die Vernetzung zwischen Detailhandel und Kulturschaffenden und im besten Fall auf eine nachhaltige Weise», sagt Regula Kaiser, Leiterin Stadtentwicklung. Der Vorstand des Vereins sei nur ein Beispiel dafür.
Auch bei den Tandems der diesjährigen Ausgabe sind Folgeprojekte zustande gekommen. Zum Beispiel fertigen die Künstlerin Barbara Tresch-Stuppan und die Inhaberin von «Melablu shoes & more», Paola Henseler, Taschen für den Verkauf im Geschäft.
Im Brockenhaus steht eine erneute Kooperation mit dem Kollektiv co. für das Jahr 2025 an und auch die im Geschäft «Knecht Mode» geschriebenen Songs von Ay Wing und ihren Gastkünstlerinnen wurden weiter ausgearbeitet und sind momentan in der Produktion.
Die Ausschreibung für die dritte Ausgabe erfolgt bis im Dezember 2024 durch den Verein Tandem.